Segway bringt Mähroboter ohne Begrenzungskabel nach Österreich
Wer an Segway denkt, hat vermutlich als erstes die Bilder des selbstbalancierenden Fahrzeugs im Kopf. Die gleichnamige Firma wurde allerdings 2015 an das chinesische Unternehmen Ninebot verkauft und stellt mittlerweile auch E-Roller, Fahrräder, E-Mopdes und Staubsaugroboter her.
Im Herbst hat Segway seinen ersten Mähroboter präsentiert, der mit sich mit einigen innovativen Funktionen von der Konkurrenz abhebt. Ab Ende Juni ist der Segway Navimow auch erstmals in Österreich erhältlich.
Was den Navimow von den allermeisten Konkurrenzprodukten unterscheidet, sind seine Navigationseigenschaften. Normalerweise orientieren sich die herkömmliche Mähroboter anhand eines Begrenzungskabels, das den Mähbereich einschließt. Für die Installation ist es also notwendig, ein solches Kabel entlang der Rasenflächen zu vergraben.
Navigation mithilfe von Satelliten
Beim Navimow von Segway sei das aufwändige Vergraben von Begrenzungskabeln nicht notwendig, heißt seitens des Herstellers. Denn der Segway-Mähroboter orientiert sich nicht an irgendwelchen Induktionsschleifen, sondern anhand von Satelliten-Navigationssystemen (GNSS). Dabei kann der Navimow sowohl auf GPS-Signale als auch auf die Navigationssysteme von Beidou, GLONASS und Galileo zurückgreifen.
Um ein optimales Signal zu erhalten, ist es notwendig, die Ladestation samt Signalempfänger des Roboters mindestens 2 Meter von einer Hauswand entfernt aufzustellen. Damit der Navimow auch weiß, wo er mähen soll, muss er im Zuge der Erstinstallation die Grenzen der Rasenfläche abfahren.
Bäume könnten zum Problem werden
Laut Benutzerhandbuch muss man dafür den Mähroboter per Smartphone-App – wie ein ferngesteuertes Modellfahrzeug – entlang der Rasengrenzen steuern. Auf diese Weise lernt der Navimow, wo er zu mähen hat und wo nicht. Einmal in Betrieb genommen, soll der Roboter Positionierungsgenauigkeit auf Zentimeter-Ebene gewährleisten, heißt es von Segway.
Zum Problem könnten bei dieser Art der Navigation jedoch hohe und buschige Bäume werden, teilt der Hersteller in einer Aussendung mit. Auch ein verwinkelter Garten, der von hohen Wänden eingefasst wird, könnte zur Herausforderung für den Navimow werden. Daher sollten Interessent*innen vor dem Kauf eine Checkliste durchgehen, um herauszufinden, ob der eigene Garten für die Satellitennavigation geeignet ist.
Laut Segway lassen sich die Mähflächen im Nachhinein auf der Smartphone-App kinderleicht bearbeiten und verändern. Wie auch bei anderen Mährobotern, kann der Garten in Zonen aufgeteilt werden und es lassen sich Arbeitsbereiche samt Zeitpläne definieren.
Mähroboter ohne Begrenzungskabel
Modelle, die ohne Begrenzungskabel auskommen, sind derzeit noch sehr rar. Die meisten dieser Mähroboter orientieren sich nicht mithilfe von GPS oder anderen satellitengestützten Navigationssystemen. Sie vertrauen viel mehr auf Grassensoren, wie beispielsweise die Modelle von Zucchetti Ambrogio oder Wiper.
Durch diese Sensoren können die Mähroboter den Rasen vom Nicht-Rasen unterscheiden und die zu mähenden Rasenflächen selbständig ausfindig machen. Notwendig dafür sind allerdings klar definierte Rasenkanten.
Der Mähroboter Willow von Eeve orientiert sich laut Herstellerangabe mithilfe von Kameras am Gerät. Bei der ersten Inbetriebnahme muss Willow ebenso die Grenzen der Rasenfläche einmalig abfahren. Durch die integrierte Kamera dient der Mähroboter gleichzeitig als Überwachungskamera für den Garten. Verfügbar ist das Modell erst wieder im kommenden Jahr.
Den Hersteller iRobot kennt man bereits von Staubsaugrobotern. Mit dem Terra t7 hat das Unternehmen bereits 2019 einen Mähroboter angekündigt, der ohne Begrenzungskabel auskommt. Allerdings wurde der Marktstart immer wieder verschoben, weshalb unklar ist, ob und wann der Terra t7 schlussendlich erhältlich sein wird.