Mercedes EQS mit Feststoffakku fährt 1.205 km und hat noch Reichweite über
Jeder E-Auto-Hersteller, der was auf sich hält, arbeitet an Feststoffakkus. Auch Mercedes will die Festkörperbatterien bald zur Serienreife bringen und testet diese regelmäßig.
Für einen aktuellen Test wurde ein Mercedes EQS mit einem Lithium-Metall-Feststoffakku ausgestattet. Damit der Test unter realen Bedingungen stattfindet, und nicht bloß auf einer geschlossenen Teststrecke, wurde ein Route von Deutschland nach Schweden gewählt.
Die Festkörperbatterie des EQS
© Mercedes
Nach 1.205 km noch Restreichweite vorhanden
Ohne Ladestopp ging es von Stuttgart nach Malmö. Am Ende der Testfahrt hatte der EQS 1.205 km zurückgelegt. Und es war sogar noch Restladung übrig. 137 km wäre der Mercedes noch gekommen.
➤ Mehr lesen: Was ist ein Feststoffakku?
Geschummelt, etwa durch spezielle Umbauten, wurde nicht. Laut Mercedes kam lediglich die eigene Technologie Electric Intelligence zum Einsatz, die schon seit einigen Jahren in Serienfahrzeugen genutzt wird. Diese berechnet die optimale Route für das Navigationssystem, unter Berücksichtigung von Topografie, Verkehrslage, Umgebungstemperatur und Energiebedarf für Heizung und Kühlung, um mit keinem oder möglichst wenig Ladestopps ans Ziel zu kommen. Als Parameter wurde noch angegeben, dass keine Fähren genutzt werden sollen.
Überblick der Testfahrt
© Mercedes
Feststoffakkus sind sicherer und haben mehr Reichweite
Feststoffakkus, auch Solid-State-Batteries genannt, gelten als die große Zukunftstechnologie und der nächste Standard bei Elektroautos. Sie versprechen sicherer zu sein und eine höhere Energiedichte als die klassischen Lithium-Ionen-Akkus zu haben.
Das bedeutet: Bei gleicher Größe haben sie mehr Kapazität. Alternativ könnten sie kleiner als Lithium-Ionen-Akkus gebaut werden, bei gleichbleibender Kapazität. Das würde Platz und Gewicht einsparen – letzteres könnte den Verbrauch reduzieren und damit indirekt ebenso eine höhere Reichweite ermöglichen.
➤ Mehr lesen: Preis für Feststoff-Akkus wird dramatisch fallen
Aktuell gehen Hersteller davon aus, dass die ersten E-Autos mit Feststoffakku in 3 bis 5 Jahren in Serie hergestellt werden. Mercedes hat sich „vor 2030“ als Ziel gesetzt. Experten rechnen damit, dass die Festkörperbatterien zuerst nur in teureren Modellen verbaut werden. Nachdem sich die Serienfertigung eingespielt hat, könnten die Hersteller die Produktion nach oben skalieren, was die Preise für Feststoffakkus senkt und sie auch für günstigere E-Autos geeignet macht.