Nokia-Chef prognostiziert Ende der Smartphone-Ära
Pekka Lundmark, CEO des finnischen Telekommunikationsunternehmens Nokia, hat auf dem Weltwirtschaftsforum Davos gesprochen. Dort prognostizierte er, dass der kommende Mobilfunkstandard 6G bis 2030 marktreif sein wird. Bis dahin werde jedoch das Smartphone nicht mehr das vorherrschende Mobilfunkgerät sein. „Das Smartphone, wie wir es heute kennen, wird nicht mehr die häufigste Schnittstelle sein“, sagte er. Stattdessen würden künftige Geräte “direkt in unseren Körper eingebaut“ sein.
Zwar werde das Smartphone weiterhin eine Schlüsselrolle einnehmen, das Tippen auf dem Touchscreen werde zunehmend durch Sprach- und Gestensteuerung ersetzt. Auch würde das Gesundheitswesen völlig revolutioniert werden, da neue Sensoren permanente Überwachung von Körperwerten erlauben. Gehirnsensoren könnten außerdem sogar genutzt werden, um Maschinen zu betätigen.
“Digitale Zwillinge”
Laut Lundmark wird es bis 2030 einen "digitalen Zwilling" von nahezu allem geben. Mobilfunknetzwerke müssen deshalb 100 oder 1000 Mal schneller als heute sein. Derzeit seien nur 30 Prozent der Weltwirtschaft digitalisiert und es würde noch viel Arbeit notwendig sein, um die restlichen 70 Prozent zu digitalisieren.
Laut dem Nokia-Chef wird 6G das fortführen, was bereits mit 5G begonnen hat – also einen verstärkten Fokus auf das Internet der Dinge und einer zunehmend vernetzten Welt.
Wo Nokia steht
Nokia ist heute der drittgrößte Netzwerkausrüster für Mobilfunknetze. Das Geschäft mit Smartphones hat man völlig aufgegeben. Stattdessen hat der finnische Hersteller HMD Global, der von Ex-Nokia-Angestellten gegründet wurde, den Markennamen lizenziert und bringt seitdem Handys unter der Marke Nokia heraus. Nokia selbst ist zu 10 Prozent an dem Unternehmen beteiligt.