Samsung baut Fingerabdrucksensor für Bankomatkarten
Samsung bringt einen Fingerabdrucksensor für Bankomatkarten auf den Markt. Das kündigte das südkoreanische Tech-Unternehmen kürzlich in einer Presseaussendung an. Es handle sich um den „branchenweit ersten All-in-One-Fingerabdruck-Sicherheitschip“.
Der Chip mit dem nicht sonderlich klingenden Namen „S3B512C“ soll, so Samsung, die biometrischen Informationen über einen Fingerabdrucksensor lesen und die Daten mittels eines Secure Elements (SE) speichern und authentifizieren. Ein Secure Element (SE) ist ein Chip, der von vornherein vor unbefugtem Zugriff geschützt ist und zur Speicherung vertraulicher Daten dient, darunter PIN-Codes, Passwörter oder eben Fingerabdrücke.
Die Technologie dahinter sei zur Gänze „tamper-proof“, könne also in keinster Weise von Dritten manipuliert werden. Der Chip biete damit "eine zusätzliche Authentifizierungs- und Sicherheitsebene für Zahlungskarten", sagt Kenny Han, Vize-Präsident der Samsung-Marketingabteilung.
Chip könnte neuer Zahlungs-Mainstream werden
Der Chip könnte Banken den Schritt zu biometrisch verschlüsselten Zahlungsmethoden erleichtern. So sei er in der Lage, "schnellere und sicherere Interaktionen beim Einkaufen" zu ermöglichen und mache die Eingabe eines PIN-Codes überflüssig. Sogar Betrüger*innen, die Fingerabdrücke fälschen, könnten laut dem Unternehmen mittels einer Anti-Spoofing-Technologie, die falsche Absender erkennt, das Handwerk gelegt werden.
Der Chip entspricht zudem internationalen Sicherheitsstandards wie dem Common Criteria Assurance Level (CC EAL 6+) und erfüllt zugleich die neuesten Sicherheitsrichtlinien von Mastercard. Das dürfte kein Zufall sein. Denn bereits vergangenes Jahr wurde bekannt, dass Samsung zusammen mit Mastercard an einem Fingerabdrucksensor arbeitet, wie futurezone berichtete. Damals hieß es, man würde keine Technologie von Mastercard einsetzen wollen, sondern einen gänzlich neuen Sicherheitschip aus dem Hause Samsung. Damit war wohl der S3B512C gemeint.
Der Chip sei laut Samsung in erster Linie für Bankomat- und Kreditkarten entwickelt worden. Er könne allerdings in Zukunft auch anderweitig eingesetzt werden, beispielsweise zu Identifizierung von Student*innen oder Angestellten, wenn diese ein Gebäude betreten wollen.
Bislang gab das Tech-Unternehmen weder potenzielle Kund*innen bekannt, noch wann der Sensor auf den Markt kommen soll.