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Sony Xperia XZ2 ausprobiert: Endlich kein Ziegel mehr

Sony hat im Rahmen des Mobile World Congress in Barcelona mit dem Xperia XZ2 und dem XZ2 Compact zwei neue Smartphone-Spitzenmodelle vorgestellt und verabschiedet sich damit ein Stück weit von dem „Ziegel“-Design, auf das der Konzern seit dem Xperia Z setzt. Auch der Fingerabdrucksensor hat einen neuen Platz. Wir haben das Smartphone ausprobiert.

Achtet man nicht auf das Sony-Logo, könnte man beim neuen XZ2 fast meinen, man hält ein Gerät eines anderen Herstellers in der Hand. Waren frühere Modelle noch von eher scharfen Kanten und einem eckigen Design geprägt, weist das neue XZ2 eine gebogene Rückseite auf. Sowohl die Vorder- und Rückseite bestehen aus Gorilla Glass und sollten daher vor unschönen Kratzern relativ gut geschützt sein. Die Glasrückseite ist zwar anfällig für Fingerabdrücke, jene lassen sich aber zumindest relativ einfach wegwischen. 

Fingerabdruck

Durch die gebogene Form liegt das große XZ2 mit seinen 5,7 Zoll besser in der Hand als seine Vorgänger. Verändert hat sich auch die Position des Fingerabdrucksensors. Während er früher im Power-Button an der Gehäuseseite integriert war, befindet er sich nun mittig unterhalb der Kamera auf der Gehäuserückseite. Als wirklich angenehm empfinde ich die Position nicht, da beim Herausziehen des Gerätes aus der Hosentasche mein Zeigefinger in der Regel nicht auf Höhe der Gehäusemitte, sondern deutlich darüber liegt. Dadurch muss ich beim Entsperren des XZ2 leicht umgreifen. Sony argumentiert die Position damit, dass man das Handy beim Tippen in der Regel etwas weiter unten hält. 

Auch bei der kleineren Compact-Version mit 5-Zoll-Display hat den Fingerabdrucksensor ungewohnt tief am Gehäuse, was allerdings der einzige Kritikpunkt an der Handhabung des kleineren ist. Abgesehen davon liegt das Handy mit seiner kompakten Größe sehr gut in der Hand und ist eine willkommene Alternative zu den in der Regel eher größeren Spitzenmodellen der Konkurrenz.

Beide Handys verfügen über High-End-Hardware. So arbeiten im Inneren ein Snapdragon 845 mit 4 GB RAM. Der interne Speicher beträgt 64 GB und kann per microSD-Karte erweitert werden. Android 8.0 Oreo ließ Sony relativ unberührt, was ebenfalls ein Pluspunkt ist. Das Navigieren durch die Menüs und das Öffnen der vorinstallierten Apps funktionierte im Kurztest ohne Verzögerungen. 

Etwas sauer aufstößt das Weglassen der klassischen Kopfhörerbuchse. Gerade angesichts der Tatsache, dass die neuen Xperia-Handys weder besonders dünn sind, noch über einen besonders schmalen Rahmen verfügen, scheint der Schritt technisch keine unbedingte Notwendigkeit gewesen zu sein. Immerhin liefert das Unternehmen einen Adapter mit, um Kopfhörer über die USB-C-Schnittstelle anschließen zu können. Eine normale Buchse wäre mir jedoch um einiges lieber gewesen. 

Display und Vibrations-Sound

Einen guten Eindruck macht das FullHD-Display, sowohl das der großen als auch das der kleinen Variante. Das Demo-Video war sowohl in Sachen Farben als auch Kontrast sehr schön anzusehen. Dabei konnte ich auch noch ein weiteres neues Feature ausprobieren, das allerdings nur im großen XZ verfügbar ist. Durch „Dynamic Vibration“ vibriert das Handy passend zum ausgespielten Sound bzw. bei Bässen. Die Intensität kann man wie die Lautstärke regulieren. In der Praxis ist das Feature eine witzige Ergänzung, wenn man etwa Filme oder Serien am Handy schaut. Auch bei Games kann die Vibration durchaus interessant sein. 

Einen besonderen Fokus legte man wieder auf die Kamera. Im Rahmen des Kurztests konnte ich die Foto-Funktion zwar nur kurz ausprobieren, dabei machte die Kamera aber eine gute Figur. Sie startete schnell, löste zuverlässig aus und die Fotos machten einen guten ersten Eindruck. 

Kurzfazit

Abgesehen von der fehlenden Kopfhörerbuchse hat Sony ein solides Smartphone veröffentlicht. Ein starkes Innenleben, relativ sauberes Android und ein hochoffiziell entsperrbarer Bootloader machen kein unattraktives Gesamtpaket aus. Mangels kleiner Alternativen mit starker Hardware dürfte vor allem das Compact eine interessante Wahl für Freunde kompakter Androiden sein.

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Thomas Prenner

ThPrenner

Beschäftigt sich mit Dingen, die man täglich nutzt. Möchte Altes mit Neuem verbinden. Mag Streaming genauso gern wie seine Schallplatten. Fotografiert am liebsten auf Film, meistens aber mit dem Smartphone.

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