Neuer Stellantis-Akku könnte Schlüssel zu günstigen E-Autos sein
Das Autokonglomerat Stellantis entwickelt eine neuartige Batterie für Elektrofahrzeuge. Das hat der Hersteller, der hinter großen Marken wie Peugeot oder Citroen steckt, kürzlich in einer Presseaussendung mitgeteilt.
Das "Intelligent Battery Integrated System", wie Stellantis sein Batteriesystem bezeichnet, setzt nicht wie so mancher Hersteller bei der chemischen Zusammensetzung von E-Auto-Akkus an, sondern versucht ihren Aufbau zu verbessern.
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Mehr Module, mehr Platz
Ein Großteil der Elektroautos, die sich derzeit am Markt befinden, haben eine Batterie, die sich aus Wechselrichtern für den Antrieb der Motoren und aus einem Ladegerät zusammensetzt. Letzteres wandelt Wechselstrom aus dem Netz in Gleichstrom für die Batterie um. Der Wechselrichter wandelt wiederum diesen Gleichstrom in Wechselstrom für die Motoren um.
Normalerweise handelt es sich dabei um separate Systeme, die irgendwo im Fahrzeug montiert sind. Stellantis hat jedoch - zusammen mit einigen europäischen Partnern - ein System entwickelt, bei dem jedes Batteriemodul sein eigenes Ladegerät und seinen eigenen Wechselrichter erhält. Beide sind also direkt im Batteriemodul verbaut und die Geräte benötigen keinen eigens vorgesehenen Raum im Auto.
Davon verspricht sich der Autobauer, Platz zu sparen, Kosten zu reduzieren und gleichzeitig die Effizienz des Akkus zu steigern. "Durch die Integration von Wechselrichter- und Ladegerätfunktionen wird eine effizientere Batterie geschaffen, die die Reichweite des batteriebetriebenen Elektrofahrzeugs erhöht und zuverlässiger und kostengünstiger ist" so Stellantis. Die Kosteneinsparungen würden sich in erster Linie daraus ergeben, dass Wechselrichter mit geringerer Leistung erheblich billiger sind, also solche mit hoher.
Vorteil für kleine, günstige E-Autos
Noch ist allerdings nicht ganz klar, ob Stellantis diese Versprechen tatsächlich halten kann. Wie The Drive anmerkt, sind kleinere Wechselrichter mit geringerer Leistung in der Tat deutlich billiger, die einzelnen Module könnten durch die zusätzlichen Elemente aber wesentlich größer ausfallen und kaum Platz im Vergleich zu vorher einsparen.
Nichtsdestotrotz ist es laut The Drive wahrscheinlich, dass sich mit gelungenem Design einige Zentimeter im Auto gewinnen ließen. Dies könnte vor allem für kleine, günstigere Elektrofahrzeuge einen erheblichen Unterschied machen und so deren Marktpreis mittelfristig senken.
Im nächsten Schritt will Stellantis die neuartige Batterie in einem funktionsfähigen Fahrzeug testen. Der Serieneinsatz in Fahrzeugen der Submarken soll noch in diesem Jahrzehnt erfolgen.
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