Tesla wollte 4.500 Dollar von Kunden, um Software-Sperre von Akku aufzuheben
Tesla hat versucht, eine/n Kund*in zur Zahlung von 4.500 Dollar zu bewegen, nachdem der E-Autobauer bei einem Service die Reichweite des Fahrzeugs verringert hatte. Erst nachdem Kritik auf Social Media laut wurde, zeigte sich der Hersteller kompromissbereit.
Tesla verkaufte früher sein Model S mit von Software verschlüsselten Akkupacks. Der E-Autohersteller konnte so Fahrzeuge mit verschiedenen Reichweiten anbieten, ohne dabei den Produktionsprozess durch die Anfertigung unterschiedlicher Batterien zu verkomplizieren.
Tesla bot seinen Kund*innen wenig später an, die volle Reichweite gegen einen Aufpreis freizuschalten, wie Electrek berichtet. Diese Praxis hat der E-Autohersteller mittlerweile wieder eingestellt. Sie führt allerdings dazu, dass Kund*innen oft den Kürzeren ziehen, wie Tesla-Hacker Jason Hughes aufdeckte.
130 Kilometer weniger Reichweite
Auf Twitter berichtet Hughes, dass eine/r seiner Klient*innen ein gebrauchtes Model S 90, das vor einem Akku-Upgrade ein Model S 60 gewesen war, zum Service bei Tesla brachte. Eigentlich hätte Tesla nur ein Internet-Upgrade durchführen sollen. Stattdessen setzte es die Akkukapazität des Fahrzeugs auf die ursprüngliche Batteriekapazität von 60 kWh zurück. Es habe ein "Konfigurationsproblem" gegeben, teilten die Tesla-Angestellten mit. Damit verringerte sich die Reichweite des E-Autos um rund 130 Kilometer.
Freischalten kostet 4.500 Dollar
Als Hughes Kund*in Tesla bat, die Funktion wieder zu aktivieren, wurde die Bitte abgewiesen. Wer die bessere Reichweite freischalten wolle, müsse 4.500 Dollar zahlen, so die Tesla-Angestellten. Dass das Auto ursprünglich als Model S 90 erworben wurde, tue nichts zu Sache, hieß es.
Unterstützung auf Social Media
Der/die Betroffene wandte sich an Hughes. Der Hacker war nicht in der Lage, die mittels Software verschlüsselte Reichweite wieder freizuschalten. Nachdem sein Post auf Social Media viral ging, lenkte Tesla allerdings ein.
„Dank der Dynamik, die dieser Thread ausgelöst hat, scheint es so, als ob wir mit Tesla einen Weg gefunden haben, um diese Angelegenheit zu regeln“, schreibt Hughes auf Twitter und bedankt sich bei allen Unterstützer*innen.