Toyota will 2027 Autos mit Feststoffakku auf den Markt bringen
Toyota hat angekündigt, ab 2027 das weltweit erste Elektroauto mit einem vollwertigen Feststoffakku auf den Markt bringen zu wollen. Durch eine neue Partnerschaft mit Sumitomo Metal Mining Co. arbeitet Toyota gezielt an der industriellen Produktion von Kathodenmaterialien, die für die neuartige Batterietechnologie notwendig sind. Genau das ist eine der Schwierigkeiten bei der Konstruktion solcher Akkus. Die beiden Unternehmen arbeiten bereits seit 2021 bei der Forschung nach einem geeigneten Material zusammen.
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Festkörper- oder Feststoffbatterien zeichnen sich durch ihre höhere Energiedichte, schnellere Ladezeiten und längere Lebensdauer aus. Laut Toyota bietet diese Technologie auch Potenzial für kompaktere Zellgrößen und mehr Leistung, was die Alltagstauglichkeit von E-Autos grundlegend verbessern könnte.
Was ist der Vorteil von Feststoffakkus?
Durch den festen Elektrolyten können Batterien leichter und kompakter gebaut werden und mehr Energie auf gleichem Raum speichern. Da auf das bisher nötige Graphit an der Anode verzichtet werden kann, wird auch weniger Platz benötigt, was die Konstruktion weiter schlanker macht.
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Ein weiterer wichtiger Vorteil ist die erhöhte Sicherheit dieser Technologie. Statt eines brennbaren flüssigen Elektrolyten kommt eine nicht brennbare Keramikstruktur zum Einsatz, die das Risiko eines Brandes nach einem Unfall stark verringert.
Bei aktuellen Lithium-Ionen-Akkus führen Kurzschlüsse und Unfälle oft zu gefährlichen Kettenreaktionen, dem sogenannten Thermal Runaway, was bei Feststoffakkus weitgehend verhindert wird. So gilt diese neue Batterietechnologie als potenziell weniger brandgefährlich und könnte somit das Sicherheitsniveau von Elektrofahrzeugen deutlich erhöhen.
Konkurrenz
Auch andere Großkonzerne wie Mercedes-Benz, BMW, Volkswagen und Honda arbeiten an ähnlichen Technologien, und insbesondere Mercedes konnte bereits einen Prototyp mit Festkörperbatterie auf Langstrecke testen.
SAIC, die Muttergesellschaft von MG, will bereits 2025 ein Elektroauto mit Semi-Feststoffbatterie in China auf den Markt bringen. Der MG4 mit der neuen Batterietechnik soll umgerechnet 12.300 Euro kosten. Rabattiert wird das Auto aber bereits um 11.900 Euro angeboten.
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Der MG4 ist mit einer Batterie ausgestattet, die nur 5 Prozent flüssigen Elektrolyt enthält. Damit liege man sehr nahe am Niveau einer Quasi-Festkörperbatterie, wie das Unternehmen mitteilt. Experten sprechen in solchen Fällen allerdings von Semi-Festkörperbatterien.