Virtual-Reality-System von Valve erkennt jeden Finger einzeln
Valve glaubt anscheinend noch an Virtual Reality. Das Unternehmen hinter Games wie Half Life, CS:GO und dem Spieledienst Steam, hat sein eigenes VR-System vorgestellt. Zuvor hatte Valve beim VR-System HTC Vive mitgeholfen.
Das eigene Virtual-Reality-Headset heißt Valve Index. Es hat zwei LC-Displays mit 1440 × 1600 Pixeln. Das entspricht einer Gesamtauflösung von 2880 x 1600 Pixeln. Standardmäßig laufen die Displays mit 120 Hertz. An einem 144-Hertz-Modus wird derzeit gearbeitet. Viele aktuelle Grafikkarten dürften derzeit noch ein Problem damit haben, die zwei Displays in dieser Auflösung mit 144 Hertz anzusprechen.
Durch mehr Verstellmöglichkeiten soll der Sichtbereich von Index um 20 Grad größer als bei HTC Vive sein. Valve verspricht auch besonders verzerrungsfreie Linsen. Wie bei HTC Vive werden zwei Lighthouse-Basisstationen eingesetzt, um die Position des Spielers im Raum zu bestimmen. Die im Headset eingebaute Stereokamera mit 900 x 900 Pixeln dient für den Pass-Through-Modus, damit User per Tastendruck die Außenwelt sehen können.
Anstatt Kopfhörer werden Nahfeld-Lautsprecher genutzt. So soll eine Geräuschkulisse erzeugt werden, die sich anhört, als findet sie um den Spieler herum statt. Laut Valve klingt das natürlicher, als wenn der Klang aus Kopfhörern kommt. Das Headset ist per Kabel mit dem PC verbunden, die Controller sind kabellos.
Controller
Die meisten dieser Funktionen sind schon von HTCs oder Oculus‘ Virtual-Reality-Systemen bekannt. Valve hat aber noch ein Ass im Ärmel – oder besser gesagt in den Händen: die Controller. Bei diesen Controllern schlüpft man mit der Hand hinein. Sie werden also eher getragen, anstatt nur gehalten.
Dadurch kann man die Handfläche öffnen bzw. die Finger bewegen. So kann man etwa einen virtuellen Gegenstand mit einer realistischen Bewegung greifen und wegwerfen – ohne, dass dabei der Controller zu Boden fällt oder gegen die Wand geschmissen wird.
Durch die eingebauten Sensoren kann der Controller jeden Finger einzeln erkennen. So sind auch Handgesten möglich. Um die Funktion zu demonstrieren, zeigte Valve bei einer Veranstaltung in den USA, wie man Finger für Finger die Hand zur Faust schließen kann. Der Controller erkennt außerdem, wie stark der Spieler ihn hält oder drückt. Als Beispiel wurde genannt, dass der Spieler eine virtuelle Getränkedose halten oder zerdrücken kann. Die Controller haben auch die klassischen Bedienelemente, wie Trackpad, Analog-Stick und Aktionstasten.
Valve Index kostet 1079 Euro im Set mit zwei Lighthouse-Basisstationen und zwei Controllern. Wer bereits HTC Vive hat, kann die Basisstationen davon für Index nutzen. Index mit Controllern und ohne Stationen kostet 799 Euro. Vorbestellungen sind ab sofort möglich. Die Geräte sollen ab dem 28. Juni ausgeliefert werden.