Forscher können Webb-Teleskop wegen Artemis nicht erreichen
Mitte November ist Artemis I zu seiner Mondmission aufgebrochen. Seither zieht die Mission, die noch bis mindestens Mitte Dezember läuft, die Aufmerksamkeit von Weltraum-Fans und NASA-Wissenschaftler*innen auf sich.
Artemis beansprucht damit viele Ressourcen bei der NASA, auch hinsichtlich Kommunikation. Jene läuft sowohl bei Artemis als auch beim James-Webb-Space-Telescope (JWST) und anderen Raumschiffen und Sonden über das weltumspannende Deep Space Network (DSN) ab. Die Antennen dazu stehen in Kalifornien, Spanien und Australien.
„Uns wurde im Sommer gesagt, dass das Deep Space Network beim Start der Artemis-Mission im Grunde vollständig von Artemis eingenommen werden würde, weil sie das Raumschiff im Auge behalten mussten“, sagt Mercedes López-Morales, Astrophysikerin am Harvard Smithsonian Center for Astrophysics und der Vorsitzende des JWST Users Committee. Das berichtet Space.com.
80 Stunden kein Kontakt mit Webb
Zwar hat die NASA das DSN unlängst mit neuen Antennen aufgerüstet. Dies ist aber offenbar nicht genug gewesen. Laut López-Morales kann das Webb-Teleskop zum Teil bis zu 80 Stunden nicht erreicht werden. Für die Steuerung des Teleskops ist das nicht zwingend ein Problem. So senden Wissenschaftler*innen üblicherweise nur einmal die Woche Steuerungsbefehle an das Teleskop.
Das Problem ist vielmehr die Speicherung der von Webb gesammelten Daten. Man kann sie nicht rechtzeitig herunterladen, bevor die Speicher von Webb voll sind. Das führte dazu, dass die Wissenschaftler*innen ihre Beobachtungen bereits angepasst haben. So werden kleinere Datensätze erzeugt in der Hoffnung, dass der Speicher nicht voll wird.
Problem wird schlimmer
Die Forscher*innen fürchten, dass sich das Problem künftig noch verschärft. So plant die NASA in den kommenden Jahren weitere Artemis-Starts, die unter anderem bemannt sein sollen. Die Wissenschaftler*innen fordern nun einen Ausbau der Kommunikationsmöglichkeiten.
López-Morales fordert die NASA daher dringend auf, die Kommunikationsmöglichkeiten mit mehr Antennen auszubauen.