Science

Dampfbetriebenes Raumschiff soll von Asteroid zu Asteroid springen

Wie lange Sonden und Raumschiffe das Weltall erkunden können, hängt von einem Faktor ab: Treibstoff. So musste die NASA sich Ende 2018 von der Raumsonde Dawn (11 Jahre in Betrieb) und dem Weltraumteleskop Kepler (9 Jahre) verabschieden, weil der Treibstoff ausgegangen ist.

Das soll WINE nicht passieren. Der Name steht für „World is Not Enough“. Der an der Universität von Florida entwickelte Prototyp hat in etwa die Größe einer Mikrowelle und soll den Treibstoff für seine All-Expedition selbst gewinnen.

Dazu landet WINE auf Asteroiden. Dort bohrt es in die Oberfläche, um aus dem Eis Wasser zu gewinnen. Laut den Forschern gelingt das sogar, wenn das Eis so hart wie Beton ist. Das gewonnene Wasser wird genutzt, um per Dampfstrahl von der Oberfläche abzuheben und das nächste Ziel anzusteuern.

So könnte WINE von Asteroid zu Asteroid springen, um Daten zu sammeln. Zusätzlich könnten mit einer zweiten Energiequelle, etwa einem Solarpanel, die Akkus für die technischen Systeme geladen werden. WINE hätte so, zumindest theoretisch, unlimitiert Energie und Treibstoff für Jahrzehnte lange Missionen. Neben Asteroiden könnten auch Monde oder andere Himmelskörper erforscht werden, solange dort Wasser gewonnen werden kann und die Anziehungskraft niedrig ist. Als Beispiele nennen die Wissenschaftler Pluto oder der Jupiter-Mond Europa.

Der Dampfantrieb des Prototyps wurde im Labor bereits erfolgreich getestet. Im Vakuum konnte WINE aus simulierten Asteroiden-Geröll Wasser gewinnen, daraus Treibstoff machen und abheben. Das Projekt wird von der NASA im Rahmen eines Förderprogramms unterstützt. Das Team von WINE ist jetzt auf der Suche nach weiteren Partnern, um aus dem Prototypen ein tatsächliches Raumschiff zu machen.

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