Studie: E-Autos über Lebensspanne weit umweltfreundlicher als Verbrenner
Aus einer aktuellen Studie des International Council on Clean Transportation (ICCT) geht hervor, dass batteriebetriebene Elektroautos deutlich umweltfreundlicher sind als Verbrenner. Untersucht wurde die gesamte Lebensspanne von Diesel-, Benzin- und Elektrofahrzeugen – angefangen bei der Motor- beziehungsweise Batterieherstellung über die Kraftstoff- und Stromerzeugung bis hin zur Entsorgung.
Dabei fallen die Treibhausgas-Emissionen wie CO2 und Methan bei den in Europa neu zugelassenen E-Autos um 66 bis 69 Prozent niedriger aus als bei neuen Verbrennern. Außerdem dürfte der Anteil der erneuerbaren Energien mit dem Green Deal der EU und den verschärften Klimazielen noch weiter ansteigen, wie die Forscher*innen vermuten. Werden Neufahrzeuge vollständig mit Strom aus erneuerbarer Erzeugung betrieben, erreichen E-Autos bis zu 81 Prozent niedrigere Treibhausgas-Emissionen als Verbrenner.
Für die USA berechnen die Forschenden einen Vorteil von aktuell 60 bis 68 Prozent, wie engadget berichtet. In den asiatischen Ländern China und Indien hingegen könnten bis zu 45 und 34 Prozent der Emissionen eingespart werden. Hier ist der Anteil an Kohlestrom signifikant höher.
Verbrauch im realen Einsatz gemessen
Für diese Studie kamen nicht wie bei anderen ähnlichen Untersuchungen offizielle Testwerte zur Anwendung, sondern der Kraftstoff- und Stromverbrauch im durchschnittlichen Einsatz. Dabei hat sich auch herausgestellt, dass der Ausstoß bei Plug-in-Hybriden im Alltagsbetrieb lediglich zwischen 25 und 27 Prozent niedriger ist als bei Benzinern.
Ein ähnliches Resultat (26 Prozent) gilt für Fahrzeuge, die mit „grauem Wasserstoff“ auf Erdgasbasis betrieben werden. „Grüner Wasserstoff“ aus erneuerbaren Energien hingegen bewirkt, dass die Emissionen 76 Prozent unter jenen von Verbrennern liegen. Brennstoffzellenautos seien aber generell dreimal energieintensiver als die direkte Stromnutzung in batteriebetriebenen Autos.
Erneuerbare Energien und grüner Wasserstoff
Generell seien Batterieautos, die mit Strom aus erneuerbaren Energien sowie Brennstoffzellenfahrzeuge, die mit grünen Wasserstoff betrieben werden, laut den Forscher*innen die einzigen Möglichkeiten für eine deutliche Dekarbonisierung. Laut dem ICCT sollte die EU bis spätestens 2035 keine neuen Verbrenner mehr zulassen.