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Ex-NASA-Chef: USA wird zweites Wettrennen zum Mond verlieren

Die Artemis-Mission der NASA zum Mond ist ins Stocken geraten. Das hauseigene Space Launch System (SLS) – die Rakete, die das bemannte Orion-Raumschiff zum Mond bringen soll – soll eingestellt werden, wenn es nach der Trump-Administration geht. Und auch für das Lunar Gateway, also der kleinen Raumstation, die den Mond umkreist und als Zwischenstation für den Weg zum Mond dienen soll, sieht es schlecht aus.

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Laut Trump-Regierung sei es nachhaltiger, auf günstigere kommerzielle Raketen (SpaceX) zurückzugreifen und das gesparte Geld lieber in Aktivitäten auf dem Mond zu investieren, wie etwa dem Bau einer Mondbasis. Der US-Kongress, den den Vorschlag absegnen muss, hält allerdings nicht viel von der Planänderung.

Der republikanische Kongress-Abgeordnete Ted Cruz selbst sah im Rahmen des Gesetzesentwurfs "One Big Beautiful Bill" im Frühjahr nämlich vor, 6,7 Milliarden Dollar für weitere Flüge der SLS-Rakete sowie den Bau von Lunar Gateway zu investieren. Nebenbei gesagt: Sein Heimatbundesstaat Texas würde von den Investitionen kräftig profitieren.

China vor den USA auf dem Mond

Bei einer Anhörung am Mittwoch warnte Cruz das Weiße Haus davor, diese Gelder zu streichen. Dabei sagte auch der ehemalige NASA-Chef Jim Bridenstine aus, der das Artemis-Programm bis vor 5 Jahren leitete:

"Wenn sich nichts ändert, ist es höchst unwahrscheinlich, dass die Vereinigten Staaten Chinas geplanten Zeitplan für die Mondlandung übertreffen werden." China will noch vor dem Jahr 2030 Menschen auf den Südpol des Mondes bringen.

Komplexe Pläne

Bridenstine kritisierte auch die Komplexität einer Mondlandefähre, die mithilfe des Starships von SpaceX ins All und wieder zurück auf die Erde gebracht werden soll. Der Plan sieht nämlich vor, dass das Starship-Raumschiff in der Erdumlaufbahn mehrmals betankt wird. Die dazu nötigen Tanker sollen auch von der Starship-Rakete in den Orbit gebracht werden.

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"Die Frage ist: 'Was machen wir?'", sagte Bridenstine. "Gateway könnte im Grunde unsere Mondbasis um den Mond herum sein. Und dann können wir kommerzielle und internationale Partner in diese Mondbasis einbeziehen, um jederzeit Zugang zu jedem Ort auf der Mondoberfläche zu haben.“

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