Hunderte Exoplaneten könnten größer als gedacht sein
Das Weltraumteleskop TESS (Transiting Exoplanet Survey Satellite) kann Aufschluss über die Größe und Dichte von Exoplaneten geben. Dabei dürfte jedoch ein Fehler passiert sein.
Denn eine aktuelle Analyse zeigt, dass die Größe der Planeten nicht richtig gemessen wurde. Die Forschungsergebnisse von Wissenschaftlern der University of California wurden im Journal “The Astrophysical Journal Letters” veröffentlicht.
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346 Exoplaneten untersucht
Die Forscher haben Messungen von 346 Exoplaneten überprüft. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass es bei der ursprünglichen Messung, mithilfe des Weltraumteleskops TESS, zu Fehlern gekommen sein könnte.
„Wir haben festgestellt, dass Hunderte von Exoplaneten größer sind, als sie erscheinen, und das verändert unser Verständnis von Exoplaneten in großem Maßstab“, betont Te Han, der Hauptautor der neuen Studie. Laut ihm bedeute das, dass in der Vergangenheit weniger erdähnliche Planeten gefunden wurden, als gedacht.
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Wie die Größe von Exoplaneten gemessen wird
Damit Forscherinnen und Forscher die Größe von Exoplaneten messen können, müssen sie warten, bis ein Planet an seinem Mutterstern vorbeizieht. Dadurch wird das vom Stern ausgesendete Licht geschwächt.
Indem die Forscher die gemessenen Lichtkurven untersuchen, kann die Größe eines Exoplaneten eingeschätzt werden. „Wir messen im Grunde genommen den Schatten des Planeten“, so Paul Robertson, der ebenfalls an der Studie beteiligt war.
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Verunreinigte TESS-Daten
Um herauszufinden, wie groß die Exoplaneten tatsächlich sind, überprüfte das Forscher-Team zahlreiche Beobachtungen von Exoplaneten, die mithilfe des NASA-Weltraumteleskops TESS erstellt wurden. Dafür verwendeten sie spezielle Computermodelle und stellten fest, dass benachbarte Sterne das Licht eines untersuchten Sterns verunreinigen können.
Dadurch können die Exoplaneten kleiner erscheinen, als sie tatsächlich sind. „Was wir in dieser Studie feststellen, ist, dass diese Planeten systematisch größer sein könnten, als wir ursprünglich angenommen hatten. Das wirft die Frage auf: Wie häufig kommen Planeten von der Größe der Erde eigentlich vor“, so Robertson.
Die Suche nach außerirdischem Leben
Es gibt nur wenige Exoplaneten, die ungefähr so groß wie die Erde sind. 3 sollen eine ähnliche Zusammensetzung wie die Erde haben.
Die Forschungsergebnisse zeigen aber, dass es sich bei diesen nicht um Gesteinsplaneten, sondern um Wasserwelten handelt. Sie sind also größtenteils von Ozeanen bedeckt. Diese seien tendenziell größer als die Erde und könnten sogar größer als Gasplaneten wie der Neptun oder Uranus sein.
Laut den Forschern habe das auch Auswirkungen auf die Suche nach außerirdischem Leben. Sie wollen die neuen Daten nutzen, um Planeten erneut zu untersuchen, die bisher als unbewohnbar galten.