Gewaltige Sterneneruption: 20-mal stärker als unsere Sonne
Sonnenstürme werden als große Gefahr für die Erde eingestuft. Alle 100 bis 200 Jahre, so schätzen Wissenschaftler, ereignet sich eine gewaltige Sonneneruption, eine sogenannte Superflare. Diese könnte Satelliten außer Gefecht setzen, Kommunikation stören und Stromnetze auf der Erde lahmlegen.
Forscher versuchen deshalb solche Superflares im Weltall zu beobachten, um besser vorhersagen zu können, wann sich so eine Eruption bei unserer Sonne ereignet. Dazu haben sie ein neues Teleskop in Okayama, Japan, auf das Sternbild Löwe gerichtet – und einen Treffer gelandet.
20-mal stärker
In mehreren Nächten wurde AD Leonis beobachtet. Dabei handelt es sich um einen Roten Zwerg, der nur 16 Lichtjahre von unserer Sonne entfernt ist. Obwohl er nur etwa 40 Prozent der Masse unserer Sonne hat, wurde eine gewaltige Eruption beobachtet. Dieses war 20-mal stärker als die stärkste jemals gemessene Sonneneruoption.
Das überraschte selbst die Forscher. Da AD Leonis kälter als unsere Sonne ist, rechneten sie bereits mit häufigeren Eruptionen. Dass sie aber gleich in der ersten Nacht eine Superflare beobachten konnten, verblüffte sie.
Neues Phänomen
Bei den Messungen stellten sie fest, dass die Superflare 10-mal mehr hochenergetische Elektronen enthielt, als typische Eruptionen unserer Sonne. Dies konnte nur durch das Licht der angeregten Wasserstoffatome gemessen werden. Laut den Forschern ist dies das erste Mal, dass dieses Phänomen beobachtet werden konnte. Außerdem konnten sie Eruptionen beobachten, bei denen zwar das Licht der angeregten Wasserstoffatome zunahm, nicht aber die Helligkeit im restlichen sichtbaren Licht-Spektrum.
Auch wenn AD Leonis ziemlich nahe ist, sind die Superflares dort keine Gefahr für die Erde. Laut den Forschern können diese so aus einer sicheren Entfernung beobachtet werden. Mit diesen und zukünftigen Daten wollen sie Methoden finden, um Superflares unserer Sonne vorherzusagen. So könnte sich die Erde auf den folgenden Magnetsturm besser vorbereiten und der Schaden so reduziert werden.