Hyperschall-Transporte rücken näher
Das Raumfahrtunternehmen Sierra Space entwickelt ein Hyperschall-Transportsystem für das US-Militär. Damit könnten in Zukunft sowohl Fracht als auch Menschen transportiert werden. Als Hyperschall bezeichnet man dabei Objekte, die mindestens 5 Mal schneller als der Schall unterwegs sind - also mit mindestens 6.174 km/h.
Das private Raumfahrtunternehmen schloss dafür kürzlich eine Vereinbarung mit dem United States Transportation Command (USTRANSCOM ) ab, das für den weltweiten Transport der US-Streitkräfte verantwortlich ist.
Raumfahrzeug "Dream Chaser" in Bau
Sierra Space arbeitet momentan an seinem Raumfahrzeug “Dream Chaser”. Das Weltraumflugzeug wird in Louisville im US-Bundesstaat Colorado gebaut und soll 2023 Cargo-Flüge zur internationalen Raumstation ISS absolvieren. Sierra Space CEO Tom Vice hat bereits im Sommer anklingen lassen, dass Dream Chaser auch militärisch genutzt werden kann.
Laut dem Unternehmen ermögliche es Dream Chaser, in weniger als 3 Stunden an jeden Punkt der Erde zu gelangen. Für Frachttransporte verfolgt Sierra Space jedoch einen anderen Plan. So will das Unternehmen mehrere Raketen mit Fracht in den Weltraum schießen und die Ladung im Orbit “vorpositionieren”. Gelandet wird das Frachtgut auf mehrere “Präzisionslieferplattformen” auf der ganzen Welt. Auch herkömmliche Flugzeuglandebahnen seien dafür geeignet.
Cargo-Raketen für das Militär
Neben Sierra Space arbeitet auch Rocket Lab USA mit dem United States Transportation Command zusammen. Hier wird der mögliche Einsatz ihrer “Neutron-Rakete” untersucht, um Cargo auf der ganzen Welt zu verteilen. Auch hier sollen zunächst Depots im Orbit eingerichtet werden.
Weder Dream Chaser von Sierra Space noch Rocket Labs “Neutron” haben bis jetzt einen Flug absolviert - beide Projekte befinden sich ihrer Entwicklungsphase. Dennoch schätzt das USTRANSCOM, dass Hyperschall-Transporte in etwa 10 Jahren betriebsbereit sein werden. Durch die neue Technologie könne so man nicht nur schneller auf Naturkatastrophen reagieren, auch Logistik-Engpässe bei Militäreinsätzen würden der Vergangenheit angehören.