KI entdeckt Signale, die von Außerirdischen stammen könnten
Sind wir allein im Universum? Der Antwort auf diese Frage sind Wissenschaftler*innen der Universität Toronto nun einen Schritt näher gekommen - und zwar mithilfe einer künstlichen Intelligenz (KI).
Das Forscherteam durchforstete alte Datensätze des Green-Bank-Observatoriums. Dieses Radioteleskop im US-Bundesstaat West Virginia ist im Rahmen des Projektes Breakthrough Listen auf der Suche nach außerirdischen Zivilisationen im All. Es versucht dabei sogenannte "Technosignaturen" im Weltraum aufzuspüren. So werden technologische Signale genannt, die nur von einer fortgeschrittenen Zivilisation ausgesendet werden können.
Das Problem bei der Sammlung solcher Daten: Der Wissenschaft fällt es meist schwer, Störungen von "echten" Signalen, also solchen, die potenziell von Außerirdischen stammen könnten, zu unterscheiden. Hier setzt das Forscherteam der Universität Toronto an. Mittels einer KI gelang es ihnen, Technosignaturen von unbedeutsamen Interferenzen effizient zu trennen.
8 neue Technosignaturen entdeckt
"Bei vielen unserer Beobachtungen gibt es eine Menge Störungen", erklärt Peter Ma, ein beteiligter Forscher. Rund um Teleskope werde zwar dafür gesorgt, menschliche Störungen auf ein Minimum zu reduzieren. Trotzdem würden Interferenzen immer noch eine große Herausforderung darstellen. "Wir müssen die spannenden Funksignale im Weltraum von den uninteressanten der Erde unterscheiden", so der Wissenschaftler.
Mittels einer Simulation dieser "uninteressanten" und "spannenden" Signale hat das Team seine KI darauf trainiert, die beiden voneinander zu unterscheiden. Daraus sei ein neuartiger, leistungsstarker Algorithmus entstanden, der bereits 8 neue Signale entdeckt habe. Diese seien bei vorhergehenden Analysen der Datensätze übersehen worden.
Wichtiger Fortschritt
Sind diese 8 Technosignaturen nun der Beweis für außerirdische Zivilisationen? Die Forscher*innen sind nicht überzeugt. Denn bislang konnten alle Signale nur ein einziges Mal beobachtet werden. Es könnte sich daher auch um Fehler handeln, denn die könne man nicht vollständig ausmerzen, so die Wissenschaftler*innen.
Die KI sei dennoch ein Meilenstein für die Forschung. "Ich bin optimistisch, dass wir mit Hilfe der künstlichen Intelligenz in der Lage sein werden, die Wahrscheinlichkeit des Vorhandenseins außerirdischer Signale von anderen Zivilisationen besser zu quantifizieren", sagt Cherry Ng, Mitentwicklerin des neuen Algorithmus.
Ma und Ng wollen ihre KI nun erweitern. Bald soll sie bei der Analyse andere Datensätze von unterschiedlichen Observatorien zum Einsatz kommen.