Suche nach Außerirdischen bei einer Million Sternen gestartet
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Sind wir alleine im Universum oder gibt es außerirdisches Leben? Dieser Frage will das privat finanzierte Projekt Breakthrough Listen nachgehen. Dafür nutzt das Forschungsteam ab sofort auch das MeerKat-Radioteleskop in Südafrika. Es will in den nächsten 2 Jahren über eine Million nahegelegene Sterne auf Hinweise durchsuchen und so die Zahl der beobachteten Ziele um den Faktor 1.000 erhöhen.
„Ich freue mich sehr, mit einem der empfindlichsten Teleskope der Welt die Suche nach Technosignaturen durchführen zu können", sagt die an dem Projekt beteiligte Forscher*in Cherry Ng. Eine Technosignatur ist eine messbare Eigenschaft, welche einen wissenschaftlichen Beleg für vergangene oder gegenwärtige Technologie liefert.
Sie soll also die Existenz von intelligentem Leben signalisieren - wie etwa Funksignale, die von anderen Zivilisationen ins All geschickt werden. Sterne werden nach Technosignaturen "abgehört", weil man davon ausgeht, dass intelligentes Leben primär auf Planeten in der Nähe von Sternen entstehen kann - wie es bei der Erde und der Sonne der Fall ist.
50 Mal größerer Bereich beobachtet
Neben dem MeerKat-Teleskop in Südafrika bringt Breakthrough Listen auch das Green-Bank-Teleskop in den USA sowie das Parkes-Teleskop in Australien zur Anwendung. MeerKat besteht aus 64 Schüsseln und kann ein 50 Mal größeres Areal beobachten, das das Green-Bank-Teleskop erfassen kann. „Ein solch großes Sichtfeld enthält typischerweise viele Sterne, die als Technosignatur-Ziele interessant sind“, sagt der Forscher Andrew Siemion.
Das mache es zu einem idealen Werkzeug für die Vermessung breiter Bereiche der nahen galaktischen Nachbarschaft. Ein neuer Supercomputer ermögliche es zudem, die Signale der 64 Schüsseln zu kombinieren, um hochauflösende Scans dieser Ziele zu erhalten. Die Forschung anderer Astronom*innen, die diesen Bereich nutzen, würde dabei nicht beeinträchtigt.
Eines der ersten Ziele, die Breakthrough Listen mit MeerKat beobachten will, heißt Proxima Centauri. Das ist der der Sonne nächstgelegene bekannte Stern.
Kaum staatliche Finanzierung
Ob es tatsächlich außerirdisches Leben gibt, wird sich zeigen. Generell erhält die Suche nach außerirdischem Leben (SETI) selten staatliche Forschungsgelder. Die NASA hat ihre SETI-Forschung seit der Absage ihrer geplanten High Resolution Microwave Survey im Jahr 1993 weitgehend gemieden.
Häufig wird dieses Forschungsfeld mit Verschwörungstheorien in Verbindung gebracht. Durch private Finanzierungen vom Milliardärspaar Julia und Yuri Milner konnte die SETI in den vergangenen Jahren gestärkt werden, wie Universe Today berichtet.
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