Kleinster Dinosaurier in Bernstein konserviert gefunden
Forscher haben im nördlichen Myanmar den 14 Millimeter langen Kopf des wahrscheinlich bislang kleinsten bekannten Dinosauriers gefunden. Konserviert wurde er in Bernstein. Das schreiben sie in einer Studie im Fachmagazin Nature. Demnach war das Tier in etwa so groß, wie die heute kleinste Kolibriart, die Bienenelfe. Der Vogel misst zwischen 5 und 7 Zentimeter und wiegt knapp 2 Gramm.
Das gefundene Fossil hat vor 99 Millionen Jahren gelebt und trägt die wissenschaftliche Bezeichnung Oculudentavis Khaungraae.
Oculudentavis kommt von den lateinischen Bezeichnungen Vogel, Auge und Zahn und geht auf die optische Erscheinung des Fossils zurück. Laut den Wissenschaftlern hatte das Tier jeweils 29 oder 30 Zähne am Ober- und Unterkiefer. Diese "gute” Ausstattung deutet darauf hin, dass es sich um einen Räuber handelte. Im Unterschied dazu ernährt sich die Bienenelfe ausschließlich von Nektar.
Augen
Überrascht zeigen sich die Wissenschaftler von der Augenstruktur des Dinosauriers. Jene erinnert weniger an heute lebende Vögel und mehr an Eidechsen. Die kleine Öffnung der Augen deutet außerdem auf wenig Lichteinfall hin und ist somit ein Indiz dafür, dass Oculudentavis Khaungraae tagaktiv war.
Die Forscherin Jingmai O'Connor von der chinesischen Akademie der Wissenschaften spricht vom “seltsamsten Fossil”, das sie je untersucht hat. "Ich liebe es, wie natürliche Selektion zu solchen bizarren Formen führt. Wir haben auch Glück, dass dieses Fossil so lange überlebt hat, um 99 Millionen Jahre später entdeckt zu werden."