Künstliche Intelligenz sagt voraus, wer an COVID-19 sterben wird
Wissenschaftler der Universität Kopenhagen haben ein System auf Basis von künstlicher Intelligenz (KI) entwickelt, mit dem mit einer Genauigkeit von bis zu 90 Prozent vorhergesagt werden kann, ob ein Mensch an COVID-19 sterben wird, wenn er sich damit infiziert.
Ebenfalls kann damit mit einer Wahrscheinlichkeit von 80 Prozent vorhergesagt werden, ob jemand im Zuge der Behandlung ein Beatmungsgerät benötigen wird. Das geht aus einer Pressemitteilung der Universität hervor. Die Daten für das Projekt wurden auch im Rahmen einer Studie in Scientific Reports veröffentlicht.
Mithilfe der Erkenntnisse könnte unter anderem entschieden werden, in welcher Reihenfolge Menschen geimpft werden, erklären die Wissenschaftler. Auch der Bedarf an Beatmungsgeräten soll so besser prognostiziert werden können.
Risikofaktoren
Um die KI zu trainieren wurden die Gesundheitsdaten von rund 4.000 COVID-19-Patienten aus Dänemark eingespeist. Dadurch wurden Muster erkannt, die zu schweren Krankheitsverläufen führen könnten. Zu den größten Risikofaktoren zählen laut der Studie ein erhöhter Body Mass Index (BMI), fortgeschrittenes Alter und Bluthochdruck.
Die Forscher hoffen, den Bedarf an Beatmungsgeräten mit dem System 5 Tage im Voraus prognostizieren zu können. Dazu müssten sie dem Computer aber Zugriff auf Gesundheitsdaten aller COVID-Patienten geben.
Kritische Algorithmen
Auch anderswo wurden bereits Algorithmen eingesetzt, um die Impfreihenfolge zu bestimmen. Das sorgte aber für Kritik. So fühlten sich Mitarbeiter des Stanford University Medical Center benachteiligt, da manche Faktoren nicht berücksichtigt wurden. Kritiker weisen außerdem auf mögliche Diskriminierung durch derartige Systeme hin.