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NASA: Hinweis auf Leben könnte auf Eismonden leicht gefunden werden

In unserem Sonnensystem gibt es einige Orte, die Leben beherbergen könnten. 2 davon sind die Monde Europa und Enceladus. Unter einer dicken Eisschicht soll es dort riesige Ozeane geben. 

Anhand eines Experiments haben NASA-Forscher und Forscherinnen jetzt herausgefunden, dass Hinweise auf Leben bereits an der Oberfläche der Monde auffindbar wären. Um organische Moleküle wie Aminosäuren zu finden, müsste man nicht tief graben. 

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Eigentlich dürfte an der Oberfläche der beiden Eismonde nichts überleben. Grund dafür ist die starke Strahlung. Sie entsteht durch Hochgeschwindigkeitspartikel im Magnetfeld von Jupiter und Saturn sowie durch Ereignisse wie Sternenexplosionen. Die Ozeane unter der Eisschicht dürften aber lebensfreundlich sein. Die Gezeitenkräfte, die durch ihren jeweiligen Mutterplaneten auf die Ozeane wirken, erhitzen das Wasser und könnten damit einen Lebensraum bieten.

Knapp unter der Oberfläche

Demnach sollte man auf dem Jupitermond Europa bereits in 20 Zentimetern Tiefe Aminosäuren finden können. Entscheidend ist dabei die Auswahl der Region. In hohen Breitengraden auf der vom Jupiter abgewandten Seite wurden kaum Meteoriteneinschläge verzeichnet. Das identifizierte NASA-Forscher Alexander Pavlov als bestes Gebiet für die Suche. 

Auf dem Saturnmond Enceladus soll die Suche noch einfacher sein. Dafür müsse man laut Pavlov nicht mal unter die Oberfläche bohren: "Diese Moleküle überleben die Radiolyse (Zersetzung durch Strahlung) an jeder Stelle auf der Enceladus-Oberfläche". Sie würden wenige Millimeter unter der Oberfläche liegen.

Experiment zeigt, wie gut Aminosäuren gegen die Witterung bestehen

In ihrem Experiment nutzten die Forscher Aminosäuren, weil sie Bausteine für Proteine und damit auch für Leben sind. Sie könnten auf beiden Monden durch Geysire an die Oberfläche transportiert werden. 

Das Team vermischte die Aminosäuren mit -196 Grad Celsius kaltem Eis. Sie wurden in versiegelten Vakuum-Fläschchen gefüllt und mit Gammastrahlen beschossen. Außerdem wurden tote Bakterien nach der gleichen Methode den Bedingungen auf den Monden ausgesetzt. 

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Die Raumsonde Cassini sammelte Daten von den Ausdünstungen Enceladus

Mit dem Experiment ließ sich bestimmen, wie lange Aminosäuren an der Oberfläche durchhalten. Sie entwickelten eine "Radiolysekonstante", mit der die Bohrtiefe bestimmt wird, an der noch mindestens 10 Prozent der Aminosäuren auffindbar wären. Dabei wurden die Strahlenkonzentration und das Alter der Eisoberfläche miteinbezogen. 

Tote Bakterien und keine Meteoriteneinschläge

Das Experiment zeigte, dass Aminosäuren in Mikroorganismen am längsten überleben. Die Forscherinnen und Forscher vermuten, dass die Bakterien verhindern, dass die Aminosäuren durch die Strahlung neue chemische Verbindungen eingehen und dadurch abgebaut werden.

NASA-Experiment beschoss eiskalte Aminosäuren mit Gammastrahlung

Zusätzlich wurde getestet, wie die Aminosäuren auf Meteoriteneinschläge reagieren. Dafür vermischte man sie mit entsprechenden Staubpartikeln, die sich durch Kollisionen auf der Oberfläche ausbreiten würden. Dabei zeigte sich, dass biologische Aminosäuren dort schneller abgebaut werden, als im reinen Eis. Die Ergebnisse der Untersuchung wurden im Fachmagazin Astrobiology veröffentlicht.

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2 Missionen unterwegs zu Europa

Daher empfiehlt das NASA-Team, Roboter zu Regionen auf Enceladus und Europa zu entsenden, die weitestgehend vor Meteoriteneinschlägen geschützt sind. Mit JUICE und Europa Clipper haben sowohl ESA als auch NASA derzeit Sonden zu den Jupitermonden entsannt. Sie sollen weitere Informationen liefern. Eine Mission, die auf einem Mond landen soll, gibt es bisher noch nicht. 

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