Space Cup: Video zeigt Becher für die Schwerelosigkeit
Im Weltall zu trinken ist wegen der Schwerelosigkeit nicht einfach. Normalerweise kommt eine speziell versiegelter Beutel mit Strohhalm zum Einsatz, wenn Astronaut*innen ihren Durst stillen wollen. Wenn sie lustig sein wollen, lassen manche Astronaut*innen auch einige Tropfen aus dem Beutel und schlucken sie, bevor sie davonschweben.
Die NASA hat einen speziellen Weltraumbecher, das Space Cup, entwickelt, der die Flüssigkeit an ihrem Platz im Becher halten soll, auch wenn er nach oben offen ist. In einem auf Twitter veröffentlichten Video demonstrierte die Astronautin Nicole Mann vor kurzem den Becher. Sie füllte Capuccino in das Gefäß. Bevor sie ihn trank drehte sie den Becher, um zu zeigen, dass die Flüssigkeit selbst dann nicht entweicht, wenn die Öffnung nach unten zeigt.
Kapillarwirkung
An dem Becher, der die Fluiddynamik nutzt, um die Schwerkraft nachzuahmen, arbeiten die NASA Forscher*innen als Teil des Capillary Flow Experiments bereits seit mehr als 10 Jahren. Sie machen sich die Kapillarwirkung zu nutze, die dafür sorgt, dass Flüssigkeiten in engen Röhren oder Kanälen entlang aufsteigen können.
Der Becher verfügt über einen vom Boden bis zum oberen Rand verlaufenden Kanal. Die Kapillarwirkung zwischen dem Gerät und der Becherwand sorgt dafür, dass eine kleine Menge Flüssigkeit in den Kanal gelangt, während der Rest durch die Kapillarkräfte am Boden bleibt. Pressen Astronaut*innen ihre Lippen gegen die Öffnung, wird die Flüssigkeit in den Mund gezogen.
2015 erste Modelle
Erdacht wurde das Space Cup 2011 vom Astronauten Don Pettit, der gemeinsam mit dem Physiker Mark Weislogel und den Mathematikern Paul Concus und Robert Finns auch ein Patent dafür hält. Die ersten Modelle zeigt die NASA 2015. Seither tranken Austronaut*innen nicht nur Kaffee, sondern auch Wasser, Limonade, Smoothies, Punsch oder Kakao daraus.
Der Weltraumbecher soll aber nicht nur Astronaut*innen das Leben erleichtern, heißt es bei Mashable. Aus der weiteren Forschung daran, erhofft sich die US-Weltraumbehörde unter anderem auch Erkenntnisse zur Gestaltung von Sanitärsystemen im All.