Science

NASA: Ein Beobachtungsmodus von James Webb ist ausgefallen

Ein Instrument des James Webb Teleskops scheint einen technischen Defekt zu haben. Dadurch kann das Teleskop laut NASA einen Beobachtungsmodus nicht verwenden.

Insgesamt stehen dem Weltraumteleskop 17 Beobachtungsmodi zur Verfügung, die alle unterschiedliche Wellenlängen von Strahlung erfassen können. Bei einem Mechanismus des Mittel-Infrarot-Instruments (Mid-Infrared Instrument, MIRI) kam es laut NASA jedoch am 24. August zu einem technischen Problem.

"Erhöhte Reibung" bei Gitterrad

In einer Aussendung spricht die Weltraumorganisation von “erhöhter Reibung” eines Gitterrades, einer Art Zahnrad, das es Forscher*innen ermöglicht, bei ihrer Beobachtung zwischen kurzen, mittleren und langen Wellenlängen zu wechseln.

Das MIRI hat insgesamt 4 Beobachtungsmodi, durch den Defekt sei die “mittelauflösende Spektroskopie” vorerst aber nicht mehr möglich. Die NASA streicht jedoch hervor, dass der Rest des Teleskops wie erwartet funktioniert. Man arbeite außerdem bereits an Strategien, um die Funktion so bald wie möglich wiederherzustellen.

Kältestes Instrument des James Webb Teleskops

Bei MIRI handelt es sich um eines der wichtigsten Instrumente des James Webb Teleskops. Es kann weit entfernte Objekte im mittleren Infrarotbereich beobachten. Diese Wellenlängen haben den Vorteil, dass sie auch Staubwolken im Universum durchdringen können. Dadurch werden Sterne und Galaxien sichtbar, die man mit optischen Teleskopen nicht sehen kann. Aber auch interstellare Gaswolken können dank MIRI mit einer nie dagewesenen Detailtreue beobachtet werden.

Das MIRI beim Zusammenbau auf der Erde.

Gleichzeitig ist MIRI das kälteste Instrument des Teleskops. Passive Kühlung durch die -233 Grad Celsius kalte Umgebung reicht bei dem Gerät nicht aus, damit es funktioniert. Es muss aktiv auf -267 Grad gekühlt werden - und ist damit nur etwa 6 Grad wärmer als der absolute Nullpunkt.

Mission großteils ohne Probleme

Die Mission des James Webb Teleskops verlief bislang ohne größere Komplikationen. Für einen kurzen Rückschlag sorgte der Einschlag eines Mikrometeoriten im Hauptspiegel des Teleskops Ende Mai. Die Funktion des Teleskops wurde dadurch zwar nicht beeinträchtigt, der Schaden sei laut NASA aber größer, als man erwartet habe. Noch 20 Jahre lang soll Webb im All bleiben und Bilder vom Universum auf die Erde schicken.

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