James Webb Teleskop ist eines der kältesten Objekte im All
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr!
Anfang April wurde das James-Webb-Teleskop auf seine Betriebstemperatur abgekühlt. Das kälteste Instrument des Teleskops, MIRI (Mid-Infrared Instrument), wurde dabei mithilfe eines Cryocoolers auf eine Temperatur von minus 267 Grad Celsius (6,4 Kelvin) gebracht.
Damit ist das Gerät, das für Beobachtungen im mittleren infraroten Lichtspektrum zum Einsatz kommen soll, nur unwesentlich wärmer als die kältesten und leersten Orte des Weltraums, wo die Temperatur minus 270 Grad beträgt, heißt es bei Popular Mechanics.
Damit MIRI funktioniert, muss es aber so kalt sein. Denn die niedrigen Temperaturen unterdrücken Infrarotemissionen und helfen auch dabei, Dunkelstrom zu vermeiden, der durch das Vibrieren von Atomen in den Detektoren des Teleskops entsteht.
Auch Sonnensegel kühlt kräftig
Zum Abkühlen von MIRI war zwar ein Cryocooler erforderlich, aber auch das tennisplatzgroße Sonnensegel des Teleskops sorgt bereits für frostige Temperaturen. Jede der 5 Schichten schließt ein Vakuum ein, das als Isolator wirkt. Allein durch die passive Kühlung wurde die Temperatur des Weltraumteleskops, das rund 1,5 Millionen Kilometer von der Erde entfernt ist, auf minus 238 Grad Celsius gesenkt.
Die kälteste jemals auf der Erde gemessene Temperatur ist im Vergleich dazu mit minus 89,2 Grad Celsius fast warm. Sie wurde am 21. Juli 1983 bei der russischen Forschungsstation Wostok in der Ostantarktis gemessen.
Seinen regulären Betrieb soll James Webb im Sommer aufnehmen. Bis dahin sollen noch die Instrumente kalibriert und Testbilder aufgenommen werden.
Das rund 10 Milliarden Dollar teure James-Webb-Teleskop folgt auf das Teleskop Hubble, das seit mehr als 30 Jahren im Einsatz ist, und soll eine neue Ära der Sternenbeobachtung einleiten.
Kommentare