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Österreicher soll neuer ESA-Generaldirektor werden

Die europäische Raumfahrtbehörde ESA hat einen Nachfolger für den bisherigen Generaldirektor Jan Wörner gefunden. Wie ein Insider der futurezone verrät, wird die Chefposition künftig vom Österreicher Josef Aschbacher bekleidet. Er hat sich in einer internen Abstimmung mit einer deutlichen Mehrheit durchgesetzt und erhielt 18 von 21 abgegebenen Stimmen, heißt es auch in einem italienischen Medienbericht. Der neue Generaldirektor soll seinen Job im Juli 2021 antreten. Im Juni läuft Wörners Vertrag aus.

Formell wird die Ernennung des nächsten Generaldirektors erst beim nächsten ESA-Ministerratstreffen Mitte Dezember bekannt gegeben. Die ESA will bis dahin keine offizielle Bestätigung geben.

Seit 1990 bei ESA

Der 1962 geborene Aschbacher gilt als ESA-Urgestein. Seit 1990 arbeitet er für die Organisation. Zuvor hat er an der Universität Innsbruck studiert und einen Doktortitel in Naturwissenschaften erlangt. Nach mehreren Stationen innerhalb der ESA wurde Aschbacher 2016 zum Direktor für Erdbeobachtung (Earth Observation Programmes, EOP) und gleichzeitig Leiter des Forschungsinstituts ESRIN in Frascati bei Rom ernannt.

Kandidatenpool

Für die Nachfolge des Deutschen Jan Wörner haben sich laut dem Insider der futurezone 30 Personen beworben. Acht landeten in der engeren Auswahl. Die großen ESA-Mitgliedsstaaten schickten dabei eigene Kandidaten ins Rennen. Aus Deutschland waren etwa Claudia Kessler, die Gründerin der Stiftung "Die Astronautin" (mit deren Hilfe 2021 die erste deutsche Frau ins All reisen soll), sowie die italienisch-deutsche Doppelstaatsbürgerin Chiara Manfletti in der engeren Auswahl. Italien versuchte Simonetta di Pippo, die Direktorin des UN-Büros für Weltraumfragen (UNOOSA) als künftige Generaldirektorin zu positionieren. Spanien stellte den Ex-Astronauten Pedro Duque auf.

Neutrale Lösung

Aschbacher soll sich gegenüber den Konkurrenten vor allem aufgrund seiner guten politischen Vernetzung, seiner Fachkompetenz und seines charismatischen Auftretens durchgesetzt haben. Gegen ihn sprach, dass er als langjähriger ESA-Mitarbeiter als Eigengewächs galt und keinen "frischen Wind" von außerhalb der Raumfahrtorganisation mitbrachte.

Der Österreicher dürfte am Ende als eine Art "neutrale Lösung" erschienen sein. Zwischen den Kandidaten der ESA-Großmitgleider positionierte er sich als vernünftige Alternative. "Er war zur richtigen Zeit am richtigen Ort", meint der ESA-Insider.

Freude in Italien

Besondere Freude über die Ernennung von Aschbacher zum ESA-Generaldirektor dürfte in Italien herrschen. Dort stand das Weiterbestehen des ESRIN-Instituts in Frascati am Spiel. Mit dem Aufstieg des mehrjährigen Leiters zum ESA-Chef scheint nun der Fortbestand wahrscheinlicher zu sein. Außerdem könnte die Führung des European Space Research Institute nun in italienische Hände fallen.

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David Kotrba

Ich beschäftige mich großteils mit den Themen Energie, Mobilität und Klimaschutz. Hie und da geht es aber auch in eine ganz andere Richtung.

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