Science

Roboterhund Spot arbeitet jetzt als Kontrolleur in Wiener Kraftwerk

In Österreichs größtem Kraftwerk gibt es seit kurzem einen „Energy Dog“. Dabei handelt es sich nicht etwa um einen „echten“ Hund, sondern um den Roboterhund Spot. Dieser ist mit einer künstlichen Intelligenz ausgestattet und zieht ab 2023 seine Kontrollrunden am Kraftwerksgelände. Dabei wird er mit maximal 6 km/h unterwegs sein.

Der Energy Dog ist europaweit der erste Roboterhund dieser Art, der im Regelbetrieb eines Kraftwerks zum Einsatz kommt. Doch was hat er dort eigentlich zu tun? Er wird hauptsächlich autonom Störfälle melden, wie Wien Energie in einer Aussendung bekannt gab. Spot ist mit zahlreichen Spezialkameras und Sensoren ausgestattet.

„Der Energy Dog lernt von seinen menschlichen Kolleg*innen, sichert wertvolles Wissen und macht den betrieblichen Alltag für unsere Mitarbeiter*innen leichter und sicherer. Diese können so ihr ganzes Know-how auf komplexe Tätigkeiten fokussieren“, erklärt Karl Gruber, Geschäftsführer von Wien Energie.

Karl Gruber (Geschäftsführer Wien Energie) mit dem Energy Dog

Berufsbild des Rundengehers wird automatisiert

Spot verfügt über eine thermografische Kamera, sowie einen Akustik- und einen Schnüffelsensor. Mit dem Roboterhund erhält die Automatisierung im Kraftwerksbereich Einzug. Spot wird langfristig den „Rundengeher“ im Kraftwerk von Wien Energie ersetzen. Allerdings sollen keine Mitarbeiter*innen deshalb gehen müssen, heißt es seitens Wien Energie. Im Gegenteil: Man habe einen Fachkräftemangel. Spot werde als Unterstützung dienen.

Wenn Spot eine Gefahr erkennt, müsse zudem kein Mensch mehr persönlich in den Gefahrenbereich, sondern diese können mit Hilfe des Energy Dogs die Störungen aus der sicheren Entfernung lösen.

Derzeit muss der Robohund noch mehr lernen

Der Roboterhund von Boston Dynamics wurde gemeinsam mit Smart Inspection im Kraftwerk implementiert und wird vom Innovationsfond der Wiener Stadtwerke als Projekt gefördert. Derzeit zieht der Energy Dog allerdings noch nicht seine Runden im Kraftwerk, sondern erst muss er sein neues Zuhause besser kennenlernen und wird mit mathematischen Daten gefüttert. Er lernt anhand dieser, wie sich die Kraftwerksanlage im Normalbetrieb verhält.

Bei Wien Energie erwartet man sich, dass er später frühzeitig Abweichungen vom Normalbetrieb erkennt und meldet. Ab dem Frühjahr 2023 wird der Roboterhund dann täglich 24 Stunden im Einsatz sein und die Kontrollrundgänge durch die Anlagen durchführen.

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Barbara Wimmer

shroombab

Preisgekrönte Journalistin, Autorin und Vortragende. Seit November 2010 bei der Kurier-Futurezone. Schreibt und spricht über Netzpolitik, Datenschutz, Algorithmen, Künstliche Intelligenz, Social Media, Digitales und alles, was (vermeintlich) smart ist.

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