Science

Smartwatches verraten wenig über tatsächliches Stresslevel

Smarte Uhren versprechen eine Vielzahl von Features, die einen zu einem gesünderen und entspannteren Menschen machen sollen. Sie messen Herzfrequenz, Schrittzahl, Schlafqualität und vieles mehr.

Doch Smartwatches sind keine medizinischen Geräte, ihre Messergebnisse und Empfehlungen sollte man daher mit Vorsicht genießen. Das bestätigt nun eine Studie der Universiteit Leiden (Niederlande), die im Journal of Psychopathology and Clinical Science erschienen ist. Die Psychologinnen und Psychologen stellten fest, dass vor allem der Stressmessung der Smartwatches nicht zu trauen ist.

➤ Mehr lesen: Samsung stellt neue Galaxy Watch8 vor

Vergleich von Smartwatch-Daten und persönlichen Aufzeichnungen

781 Testpersonen trugen 3 Monate lang eine VivoSmart 4 Uhr von Garmin. Gleichzeitig sollen sie schriftlich 4 Mal täglich ihr eigenes Empfinden zu Stress, Müdigkeit und Schlaf festhalten

Ziel der Studie war, herauszufinden, ob Smartwatch-Daten die händischen Aufzeichnungen zum mentalen Zustand in psychologischer Forschung ergänzen oder sogar ersetzen können. Doch die Korrelation zwischen den Stresslevels, die die Smartwatch aufgezeichnet hat und denen, die die Testpersonen selbst berichtet haben, sei „quasi null“, sagte einer der Autoren, Eiko Fried, gegenüber dem Guardian.

➤ Mehr lesen: Garmin kündigt neue "ultradünne" Smartwatch an

„Das ist keine Überraschung für uns, da die Uhr die Herzfrequenz misst und die Herzfrequenz nicht so viel mit der Emotion zu tun hat, die man empfindet – sie steigt auch bei sexueller Erregung oder freudvollen Erfahrungen“, so der Forscher weiter.

Korrelation von körperlichen Signalen und mentalem Zustand

Die Studienergebnisse zeigten, dass Wearables nicht unbedingt viel zum psychischen Zustand aussagen könnten. Sie messen komplexe Konstrukte wie Stress oder mentale Gesundheit allein anhand körperlicher Variablen, was nicht zwangsläufig mit dem Empfinden von Individuen übereinstimmt.

Physiologische Signale seien oft mehrdeutig. Eine Gänsehaut kann etwa einerseits Angst, andererseits Aufregung bedeuten. „Sei vorsichtig und lebe nicht nach deiner Smartwatch – das sind Geräte für Endverbraucher, keine medizinischen Geräte“, rät Fried.

Klicken Sie hier für die Newsletteranmeldung

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!