Tschernobyl-Schimmel soll Astronauten vor Strahlung schützen
Während uns auf der Erde die Atmosphäre und das Magnetfeld vor kosmischer Strahlung schützen, haben Astronauten im All diesen Luxus nicht. Die Abschirmung von der Strahlung zählt darum zu einer der wichtigsten Sicherheitsvorkehrungen bei längeren Aufenthalten außerhalb unserer Atmosphäre.
Wissenschaftler wollen nun Erkenntnisse aus dem folgenschweren nuklearen Reaktorunfall im Kernkraftwerk Tschernobyl nutzen, um den Aufenthalt im Weltall sicherer zu machen. Dazu untersuchen sie Organismen, die im direkten Umfeld der Katastrophe trotz - oder sogar mithilfe von extremer Strahlung leben. Dabei handelt es sich um mehrere verschiedene Arten von Schimmelpilzen, wie CNET berichtet.
Strahlungsresistenter Pilz
Eine Studie, deren Peer-Review noch aussteht, beschreibt nun, wie ein selbstheilender, strahlungsresistenter Pilz Astronauten im All schützen könnte. Der Pilz Cladosporium Sphaerospermum wurde dazu für 30 Tage auf die Internationale Raumstation ISS geschickt, um zu testen, wie er Strahlung absorbieren kann.
Die Forscher konnten nachweisen, dass er sich an die Schwerelosigkeit anpassen und von Strahlung “leben” konnten. Er war auch in der Lage, einen Teil der einfallenden Strahlung zu blockieren und die Belastung um 2 Prozent zu senken.
Einer der Hauptvorteile eines Pilzes ist laut den Forschern, dass man sie im All züchten könnte, ohne, dass man viel Ausgangsmaterial transportieren müsste. Mit einigen Optimierungen könnten die Pilze künftig verwendet werden, um Basen auf dem Mond oder dem Mars abzuschirmen, wie es heißt.