USA wollen schnellstmöglich einen Atomreaktor auf den Mond bringen
Die US-Weltraumagentur NASA will den Bau eines Atomreaktors auf der Mondoberfläche rasch vorantreiben, wie Politico berichtet. Innerhalb von 60 Tagen sollen bereits konkrete Vorschläge aus der Industrie eingeholt werden. Schon 2030 soll dann ein 100-Kilowatt-Reaktor auf dem Erdtrabanten in Betrieb gehen.
Die Pläne soll NASA-Chef Sean Duffy in den kommenden Tagen bekanntgeben. Hintergrund ist der wachsende Wettbewerb mit China. Die USA wollen der Volksrepublik zuvorkommen. In einem NASA-Papier wird demnach gewarnt, dass die erste Nation mit einem funktionsfähigen Reaktor auf dem Mond eine "Ausschlusszone" ausrufen könnte – mit erheblichen Nachteilen für die USA.
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Reaktor im Weltall
Neu ist die Idee eines Atomreaktors auf dem Mond jedenfalls nicht. Russland hat dieses Vorhaben schon vor vielen Jahren verfolgt und auch die NASA hat zuletzt daran geforscht. 1965 haben die USA bereits einen Reaktor ins Weltall gebracht. Vor allem für eine längerfristig ausgelegte, bemannte Mondstation wäre ein solches Projekt zielführend.
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Stabile Stromversorgung
Ein derartiges Kraftwerk könnte auch die nötige stabile Stromversorgung für künftige Mondmissionen bereitstellen. Solarenergie ist auf dem Mond nämlich nur begrenzt verfügbar. Als Herausforderung für die Energieversorgung gilt die 2-wöchige Dunkelphase zwischen Untergang und Aufgang der Sonne
Die USA wollen nach mehr als 50 Jahren wieder zurück auf den Mond: Mit dem "Artemis"-Programm sollen 2027 erstmals wieder Astronauten auf dem Erdtrabanten landen. Der Zeitplan hat sich aber schon mehrfach verschoben und es ist unklar, ob US-Präsident Donald Trump daran festhalten wird.
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