UV-Licht im All könnte auf außerirdisches Leben hindeuten
Exoplaneten, die von dem Stern, den sie umkreisen, genügend UV-Licht erhalten, könnten die Voraussetzungen für die Entwicklung von außerirdischem Leben erfüllen. Laut einer aktuellen Studie sei nun die wichtigste Zutat für die Entstehung von Leben die richtige Menge an UV-Licht. Das haben Forscher der University of Cambridge und des Medical Research Council Laboratory of Molecular Biology im Fachmagazin Science Advances veröffentlicht.
Das Leben auf der Erde sei unter anderem dadurch entstanden, dass verschiedene chemische Elemente miteinander interagierten, befeuert von UV-Licht, das von der Sonne stammt. Ähnliche chemische Voraussetzungen und ausreichend UV-Licht könnten demnach den Startschuss für die Entstehung von Leben geben. Für die Wissenschaftler befinden sich Exoplaneten mit derartigen Gegebenheiten in der so genannten "Abiogenesis Zone".
Auswahl einengen
"Unsere Arbeit erlaubt es, die Anzahl der Planeten einzuschränken, auf denen wir nach Leben suchen", schreibt der leitende Autor der Studie Paul Rimmer. Von den Dutzenden Planeten, die bisher als habitabel galten, kommen nach den neuen Kriterien nur mehr drei Exoplaneten für Entstehung außerirdischen Lebens in der "abiogenesis Zone" in Frage.
Neben UV-Licht sollen Cyanide wesentliche Bausteine frühen Lebens sein. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass Kohlenstoff mit einem Asteroiden auf die Erde kam. Dort soll der Kohlenstoff mit Stickstoff reagiert haben, sodass daraus Cyanwasserstoff entstanden ist. Cyanwasserstoff soll sich dann in Form von Regen über die Oberfläche der Erde verteilt haben. Der Cyanwasserstoff in Kombination mit Hydrogensulfite kann anschließend von UV-Licht in Zucker, Polymere und Phosphate umgewandelt werden. Diese Bausteine könnten dann RNA, ähnlich der DNA, Erbgutinformationen speichern.
Erd-Cousin Kepler 452b
Einer der Exoplaneten, auf denen ähnliche Bedingungen vorherrschen wie auf der Erde sei der Erd-Cousin Kepler 452b. Dieser Gesteinsplanet ist 1400 Lichtjahre entfernt, rund 1,6 mal so groß wie die Erde und befindet sich in der habitablen Zone um seinen Stern.
"Für die Entstehung von Leben vorbereitet zu sein, ist natürlich nicht alles. Wir wissen immer noch nicht wie wahrscheinlich es ist, dass dann tatsächlich Leben entsteht", schreibt Co-Autor John Sutherland. "Auch wenn es günstige Voraussetzungen zu geben scheint, die Wahrscheinlichkeit für die Entstehung von Leben aber gering ist, dann könnten wir alleine im Universum sein. Aber wenn die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dann sind wir vermutlich nicht alleine."