Warum Kometen grün leuchten, ihr Schweif aber nicht
Ein internationales Team aus Wissenschaftler*innen unter der Führung der University of New South Wales in Sydney hat sich der Frage angenommen, warum um die Körper von Kometen ein grünlicher Schimmer auftritt, der sich jedoch im Schweif der Himmelskörper nicht fortsetzt. Sie testeten dabei eine Vermutung, die der deutsch-kanadische Physiker Gerhard Herzberg in den 1930er-Jahren angestellt hat. Das Molekül Dicarbon vermutete Herzberg als Ursache - und er behält damit Recht, wie Popular Science berichtet.
Dicarbon im Labor erzeugt
Dicarbon sind zwei verbundene Kohlenstoff-Atome. Auf der Erde ist diese Verbindung äußerst flüchtig. Für Experimente konnte es das Forscher*innenteam aber im Labor kurzfristig erzeugen. Das war in den 30er-Jahren nicht möglich. Wie sich zeigt, erzeugt Dicarbon unter einer sonnenähnlichen Lichteinstrahlung einen grünen Schimmer.
Aufspaltung von Ethin
Auf Kometen entsteht das Molekül durch die Aufspaltung von Ethin. Dieses Gas aus zwei Kohlenstoff- und zwei Wasserstoffatomen ist im Eis der Kometen gespeichert. Durch Sonneneinstrahlung verflüchtigt sich der Wasserstoff, übrig bleibt Dicarbon. Aber auch dieser Stoff zerfällt durch die Sonneneinstrahlung in einzelne Kohlenstoff-Atome. Weil das Dicarbon sich nicht weit genug vom Kometen entfernen kann, bis das passiert, bleibt der Kometenschweif ohne grünlichen Schimmer.
So wie vorhergesagt
Je stärker die Sonneneinstrahlung ist, desto kleiner wird der grünliche Schimmer, der Kometen umgibt. "Ich finde es unglaublich, dass jemand in den 1930er-Jahren sich überlegt hat, dass es das ist, was wahrscheinlich passiert und 90 Jahre später finden wir heraus, dass es tatsächlich so ist", meint Studienleiterin Jasmin Borsovszky. Der Forschungsbericht wurde im Fachjournal PNAS veröffentlicht.