Science

Was Fruchtfliegen mit betrunkenen Menschen gemeinsam haben

Wenn Fruchtfliegen Alkohol verabreicht bekommen, verhalten sie sich ähnlich wie Menschen nach den ersten Getränken: Sie werden beschwipst und hyperaktiv. Das äußert sich vor allem darin, dass sie sich viel mehr und schneller bewegen, sagt Scott Hansen, ein Forscher des Scripps Research Instituts in Kalifornien. Gemeinsam mit seinem Team hat er in einer neuen Studie erforscht, wie und welche Moleküle in den Gehirnen der Insekten aktiviert und bewegt werden, wie Gizmodo berichtet.

Eine große Rolle spielt dabei das Enzym Phospholipase D2, kurz genannt PLD2. Dieses Hilft, Ethanol mit dem Fett in den Nervenmembranen zu verbinden. PLD2 zersetzt den Alkohol auch in andere Moleküle und Zwischenprodukte. Eines davon erhöht die Nervenaktivität – das Hirn wird dadurch Hyperaktiv. Die Forscher haben im späteren Verlauf bei einigen Fruchtfliegen die Verarbeitung des PLD2s blockiert – diese haben wie erwartet gar nicht beschwipst auf die Verabreichung von Alkohol reagiert.

Wirksames Mittel gegen Trunkenheit?

Das Team rund um Scott Hansen kommt also zu dem Schluss, dass Alkohol nicht wie bisher angenommen, direkt auf die Hirnzellen wirkt, sondern dass PLD2 das Gefühl der Betrunkenheit auslöst. Sollte sich ein ähnlicher Effekt auch bei Menschen nachweisen lassen, wäre es in Zukunft möglich, Medikamente herzustellen, die uns sofort wieder klar im Kopf machen oder aber einen üblen Kater am nächsten Tag wirksam vermeiden können.

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Marco Di Lorenzo

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