Burgenland sucht Start-ups: Maßgeschneiderte Unterstützung und große Chancen
Drohnen, die das Pflanzenwachstum im Weinbau analysieren, interaktive Kuscheltiere, die als digitale Assistenten Senior*innen im Alltag unterstützen, oder Olivenbäume, die wegen des Klimawandels jetzt auch im pannonischen Klima gut gedeihen. Das sind nur einige Beispiele für Lösungen von jungen Unternehmen, die seit 2021 das Accelerator-Programm von Startup Burgenland durchlaufen haben.
Nun sucht die Gründer*inneninitiative für die dritte Runde des Programms bis zu 6 neue Start-ups. Ab April stehen im südburgenländischen Gründerzentrum Südhub in Güssing Coworking-Plätze zur Verfügung.
Individuelle Betreuung
Besonderen Wert legt man bei StartUp Burgenland auf die individuelle Betreuung der Teilnehmer*innen. Für die teilnehmenden Start-ups stehen zahlreiche Finanzierungsinstrumente zur Verfügung. Start-ups, die für das achtmonatige Programm ausgewählt werden, erhalten einen Zuschuss von 10.000 Euro. Die Wirtschaftsagentur Burgenland bietet Finanzierungen von bis zu 400.000 Euro an. Für die Expansion des Geschäftsmodells stellt der Venture Capital Fonds Athena Wachstumskapital zur Verfügung.
Wer kann sich bewerben?
Es ist egal ob das Start-up schon gegründet wurde oder noch nicht, ob die Gründer*innen aus dem Burgenland oder einem anderen Bundesland kommen oder ob schon erste Umsätze gemacht wurden.
Voraussetzungen für die Teilnahme sind:
- Dass es sich um eine Innovation im Bereich Technologie oder Geschäftsmodell handelt
- Dass der Unternehmenssitz im Burgenland ist oder ins Burgenland verlegt wird
Was sind die Vorteile?
- 10.000 Euro Start-Zuschuss
- Bis zu 25.000 Euro Start-up-Unterstützung (bestehend aus Geld- und Sachleistungen)
- Zugang zu Förderungen
- Mögliche Beteiligungen
- 8 Monate individuelle Betreuung durch Mentoren
- Know-how durch Workshops mit Fachexperten
- Kund*innen durch Medienpräsenz und das Unternehmensnetzwerk gewinnen
- Nutzung des Co-Working-Space im Gründerzentrum Südhub in Güssing für bis zu 12 Monate
Bewerbungsfrist
Einreichungen sind noch bis zum 12. März möglich.
Weitere Informationen zur Bewerbung unter: www.suedhub.at
StartUp Burgenland arbeitet auch mit der Förderbank Austria Wirtschaftsservice (aws) und der Forschungsförderungsgesellschaft FFG zusammen und ist Teil des APlusB Netzwerks. Im Schnitt seien Start-ups, die das Programm in den vergangenen Jahren absolviert haben, mit rund 167.000 Euro gefördert worden, heißt es aus der Wirtschaftsagentur Burgenland.
"Viel Unterstützung bekommen"
Beteiligt hat sich die Wirtschaftsagentur etwa an dem Start-up Vertify, das mittels Smartphone-Software Augenbewegungen auswertet, um Schwindelursachen festzustellen. Das ursprünglich 2020 in Graz gegründete Unternehmen hat auch seinen Firmensitz ins Burgenland verlegt.
Mit der Zusammenarbeit zeigt sich Vertify-Gründer Christoph Schöggler zufrieden. "Wir haben sehr viel Unterstützung bekommen." Habe man Expertise gebraucht, seien passende Expert*innen für Einzelgespräch zur Verfügung gestellt worden. "Das Coaching ist eindeutig besser als bei allgemeinen Vorträgen", meint Schöggler: "Das hebt das Programm auch von anderen Angeboten für Gründer*innen ab."
Bis Ende des Jahres will Vertify die klinische Prüfung für seine Software abgeschlossen haben. Nach der Zertifizierung als Medizinprodukt hofft man im Burgenland auch erste Referenzkunden für die Lösung gewinnen zu können.
Dabei wird das Start-up auch auf das Netzwerk der Wirtschaftsagentur Burgenland zurückgreifen können. "Die Hierarchien sind im Burgenland sehr flach", sagt Schöggler: "Man hat sehr schnell Zugang zu relevanten Stellen."
"Jedes Start-up hat andere Herausforderungen", sagt Christian Preiml, dessen Unternehmen AIRXBIG mithilfe von Drohnen Weinberge analysiert und das Solarpotenzial von Häusern erhebt. Im vergangenen Jahr hat es das Accelerator-Programm absolviert.
Sein Start-up habe jedenfalls auf die konkreten Problemstellungen zugeschnittene Unterstützung bekommen. "Von der Ideenfindung über die Erstellung des Finanz- und Businessplans bis zum Eintritt in den Markt wurde alles besprochen", sagt Preiml. Dabei musste man sich durchaus kritischen Fragen stellen und hat, wie der Gründer erzählt, den Businessplan auch entsprechend angepasst.
Vernetzung
Bei einem an wechselnden Orten im Burgenland ausgetragenen Start-up-Stammtisch konnte man sich auch mit anderen Gründer*innen vernetzen und mögliche Kooperationen besprechen, erzählt Preiml. Über das Netzwerk der Wirtschaftsagentur Burgenland gewann das Start-up auch erste Kund*innen.
Was raten die Gründer Start-ups, die sich für das Programm bewerben? "Man sollte eine Idee haben, die sich auch realistisch umsetzen lässt und offen für Kritik sein", sagt AIRXBIG-Macher Preiml. "Alles fragen, alles bitten, rausholen, was geht", rät Vertify-Geschäftsführer Schöggler.
Dieser Artikel ist im Rahmen einer Kooperation zwischen futurezone und der Wirtschaftsagentur Burgenland entstanden.