Software, Garnelen und Olivenbäume aus dem Burgenland
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Anfang vergangenen Jahres nahm das Südhub in Güssing seinen Betrieb auf. Nun zog das burgenländische Start-up-Zentrum seine erste Bilanz. 4 Start-ups haben das Accelerator-Programm bereits durchlaufen und konnten erste Umsätze erzielen und auch Kapital einsammeln, hieß es am Mittwoch bei einem Pressegespräch in Güssing.
Zu den Absolventen des Programms zählen:
- Perigee, das mit einer Softwarelösung Spendenorganisationen hilft, Spender*innen in Online-Netzwerken ausfindig zu machen,
- Güssinger Garnelen, das antibiotikafreie Garnelen im Burgenland züchtet,
- Pflegenavi, das an der Digitalisierung von Pflegeheimen arbeitet und
- AgroRebels, das den Olivenanbau nach Österreich bringen will.
"Viele der Start-ups, die heute gegründet werden, schaffen in Zukunft eine Vielzahl von wissensbasierten Arbeitsplätzen", sagte sagte der burgenländische Wirtschaftslandesrat Leonhard Schneemann (SPÖ): Sie würden auch an Problemen arbeiten, die sich der Gesellschaft heute stellen, das könne erneuerbare Energie genauso sein wie der Pflegebereich.
Ohne gute Rahmenbedingungen könne es aber nicht genügend Gründungen geben, sagte Michael Gerbavsits, Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Burgenland, die das Innovationszentrum ins Leben rief. Kapital allein genüge nicht, es brauche auch intensive Unterstützung.
Bewerbungen bis Ende Februar
Für heuer kündigte Gerbavsits einen Ausbau des Programms an. Statt bisher 4 sollen 6 Start-ups in das Accelerator-Programm aufgenommen werden. Geplant ist auch eine Kooperation mit dem niederösterreichischen Inkubator accent, die unter anderem gemeinsame Workshops und Veranstaltungen umfassen soll.
Mit dem Programm, das neben einem Zuschuss von 10.000 Euro die Nutzung des Co-Working-Spaces in Güssing sowie Beratungs- und Mentorenleistungen umfasst, sollen junge Unternehmen, die bereits über einen Prototyp ihres Produkts oder Services verfügen, beim Markteintritt unterstützt werden.
Voraussetzung sei, dass es sich um eine Innovation im Bereich der Technologie oder beim Geschäftsmodell handle und dass das Unternehmen im Burgenland aufgebaut werden solle, sagte Südhub-Leiter Martin Trink. Bewerbungen für die Plätze sind unter www.suedhub.at bis Ende Februar möglich.
Digitale Gründerakademie
Auch eine digitale Gründerakademie, die im vergangenen Jahr getestet wurde nimmt offiziell ihren Betrieb auf. Man habe bei den Einreichungen für die erste Runde des Accelerator-Programms gesehen, dass viele Start-ups noch Hilfe bei der Entwicklung ihrer Ideen brauchen, so Trink. Das hybride Angebot aus Online-Workshops und -Tutorials und persönlicher Beratung soll sie unterstützen. Offen steht es für alle Interessierten.
Die Gründerakademie habe sie bei der Erstellung des Businessplans und beim Aufbau ihres Onlineshops unterstützt, sagte Stefanie Gruarin. Die Medizinerin entwickelt und vertreibt mit ihrem Start-up equolibri vom südburgenländischen Heiligenbrunn aus bedarfsgerechtes Pferdefutter. Sie hat sich bereits für die zweite Rundes des Accelerator-Programms beworben.
"Aktive und lebendige Szene"
Mit dem Südhub wolle man eine aktive und lebendige Start-up-Szene schaffen, sagte Trink. Möglich seien auch Beteiligungen des Landes, sagte Wirtschaftsagentur-Leiter Gerbavsits. Mit einigen Teilnehmern der ersten Runde des Accelerator-Programms gebe es bereits konkrete Gespräche.
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