Wien Energie Innovation Challenge: App zeigt Details zu Stromverbrauch
Auf der Suche nach neuen digitalen Geschäftsmodellen im Energiebereich hat Wien Energie die Innovation Challenge ins Leben gerufen. Gemeinsam mit Start-ups sollen vielversprechende Ideen umgesetzt werden, mit denen sich der Energieversorger für die Zukunft wappnet.
330 Start-ups haben sich für die Innovation Challenge beworben. Am Mittwoch haben die vier Finalisten im Wiener Start-up-Zentrum weXelerate ihre Ideen um die Wette präsentiert. Das Team von Fresh Energy konnte sich dabei gegen die Konkurrenz durchsetzen.
Transparenz beim Stromverbrauch
"Mit unserer Lösung erhalten die Kunden erstmals volle Transparenz über ihren Stromverbrauch zuhause", hieß es von Fresh Energy bei der Präsentation. Möglich wird dies durch die neuen digitalen Stromzähler - Smart Meter - sowie einer Handy-App.
Über ein kleines Zusatzgerät am Stromzähler werden die detaillierten Informationen über den Stromverbrauch an das Smartphone gesendet, visuell aufbereitet und übersichtlich dargestellt. "Dabei wird nach Geräten aufgeschlüsselt und ausgewertet, wie viel Strom von welchem Elektronikgerät verbraucht wird", erklärt das Team von Fresh Energy. Stromfresser ließen sich dadurch ausfindig machen und in weiterer Folge können dadurch auch Energie und Kosten gespart werden. Außerdem können Kunden dadurch auch einfacher feststellen, ob ein anderer Stromtarif besser für ihre Bedürfnisse geeignet wäre.
Pilotphase 2019
Für Wien Energie bestehe der Vorteil darin, dass sie ihren Kunden einen Service anbieten können, mit dem sich das Unternehmen von anderen Energieanbietern abhebt, heißt es von Fresh Energy.
"Im ersten Halbjahr 2019 werden wir in eine Pilotphase gehen und die Anwendung mit ersten Kunden testen", heißt es von Wien Energie gegenüber der futurezone. Zur Entwicklung eines endgültigen Geschäftsmodells soll dann in der zweiten Jahreshälfte der Kundenkreis erweitert werden.
Wien Energie und das deutsche Startup Fresh Energy werden in dieser Phase kooperieren und gemeinsam mögliche Geschäftsmodelle auf Basis der Smart Meter-Technologie testen. "In welcher Weise das Produkt beziehungsweise Geschäftsmodell in Zukunft vermarktet wird, wird dann analysiert, wenn es marktreif ist", so Wien Energie.
Die weiteren Finalisten
Zweitplatzierter bei der Innovation Challenge wurde Terabee. Für Wien Energie will das Start-Up mittels 2D und 3D-Sensoren Prozesse bei der Annahme und dem Handling von gefährlichen Abfällen für die Müllverbrennung und somit Fernwärmeerzeugung optimieren.
Mit dem System von Terabee kann in Echtzeit exakt festgestellt werden, welche Fässer wo lagern, wie lange sie noch gelagert werden können und was sich in den Fässern befindet.
Das Team von DeepSearch arbeitet mit Hilfe einer künstlichen Intelligenz, die in der Lage ist, Inhalte aus Texten automatisch zu erfassen und zu verarbeiten. In dem Pilotprojekt testet Wien Energie den Einsatz im schriftlichen Kundenservice. Hier gehen täglich um die 3000 E-Mails ein, die möglichst rasch bearbeitet werden müssen. Durch den Einsatz von DeepSearch wird die Bearbeitungszeit von Kundenmails deutlich verkürzt und effizienter abgewickelt.
Das Team von NOAM will die Suche nach digitalen Inhalten optimieren und Wien-Energie-Mitarbeitern wertvolle Zeit sparen. Eine interne Suchmaschine soll zukünftig sowohl Textdokumente, als auch gescannte Zeichnungen und Pläne effizient nach relevanten Inhalten durchsuchen und die Ergebnisse aufbereiten.
Strom vom Nachbarn
Mit Elblox wurde ein AirBnB für grünen Strom aus der Nachbarschaft kreiert, hieß es vom Elblox-Team beid er Präsentation. Über die Plattform können Endkunden ganz einfach per Mausklick diverse Stromerzeuger aus ihrer unmittelbaren Umgebung auswählen, wie die Solaranlage auf dem Dach des örtlichen Bauernhofs oder das Windrad der Bürgerinitiative von nebenan.
Sieger aus dem vergangenen Jahr
Im vergangenen Jahr ging bei der "Innovations-Challenge" das Team "Smarte Drohnen" hervor. Gemeinsam mit einem niederländischen und burgenländischen Start-up haben Wien Energie-Mitarbeiter ein Konzept entwickelt, wie Drohnen dazu genutzt werden können, Schäden an Bauwerken festzustellen.
Mittlerweile werden die smarten Drohnen dazu eingesetzt, Windrädern, Solarkraftwerken und Fernwärmeleitungen zu inspizieren. Ferngesteuerte, unbemannten Fluggeräte haben den Vorteil, dass die Wartung wesentlich schneller geht. "Bei Windparks zum Beispiel können so teure Stillstände reduziert werden, was nicht zuletzt die Versorgungssicherheit erhöht. Zum anderen erreichen wir eine lückenlose Dokumentation, die bisher in dieser Qualität schlicht nicht möglich war", erklären Michael Elias und Patrick Enzinger, bei Wien Energie für das Projekt zuständig.
Disclaimer: Der Beitrag entstand im Rahmen einer entgeltlichen Kooperation mit Wien Energie.