10 Apps, die jeder wieder vergessen hat
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Nicht nur in der Musik gibt es One-Hit-Wonders. In der wunderbaren Welt der Apps tauchen sie genauso auf. Alle sind begeistert, alle spielen, tüfteln und nutzen sie - für ein paar Monate. Und ähnlich wie wenn man plötzlich wieder den "Ketchup Song" hört, beginnt es im Hirn zu rattern, wenn die Worte "Flappy Bird" oder "Quizduell" fallen.
Einige dieser vergessenen Apps scheiterten daran, ein erfolgreiches Geschäftsmodell aus ihrem Angebot zu gestalten. Andere ließen ihre Apps aus vermeintlich edlen Absichten wieder aus den Stores verschwinden. Und manche existieren weiterhin, ohne eine allzu große Rolle zu spielen.
Vine
Man könnte meinen, Vine war seiner Zeit voraus. Vieles erinnert an die heute so erfolgreiche App TikTok. Die Video-Plattform wurde 2012 gegründet und bereits im darauffolgenden Jahr von Twitter übernommen. Die Plattform, die vor allem für Smartphone-Nutzer konzipiert wurde, erlaubte den Upload von 6-sekündigen Videos. Diese wurden dann in einem unendlichen Loop abgespielt.
Viele der Clips nutzten das sogenannte Stopptrick-Verfahren, bei der immer wieder kurz pausiert wird, um dann ein Video aus unterschiedlichen Sequenzen zu erzeugen. Nachdem Facebook Ende 2013 Videos auf Instagram erlaubte, begannen die Nutzerzahlen langsam abzunehmen. Ende 2017 erfolgte dann die endgültige Schließung.
Der bis heute populärste Clip lässt sich, so wie viele andere, noch immer abrufen. Uploads sind aber keine mehr möglich. Auch die App ist, obwohl nutzlos, bis heute noch für Android verfügbar.
Flappy Bird
Mitte 2013 erschienen, sorgte Flappy Bird damals für Furore. Nach bereits kurzer Zeit war das Spiel in aller Munde und vor allem auf den meisten Smartphones dieser Welt. Die grundsätzlich recht einfach gestaltete App in Kombination mit dem hohen Schwierigkeitsgrad, machte das Spiel zu einem Hit. Folglich landete der Vogel Anfang 2014 auf Platz 1 der App-Store-Charts. Bereits kurz darauf war das Ende der App besiegelt.
Am 9. Februar nahm der vietnamesische Entwickler Dong Nguyen das Spiel offline, nachdem er laut eigenen Angaben ein Spiel geschaffen hatte „das Leute süchtig macht, anstatt ein Gelegenheitsspiel zu sein.“ Behauptungen, dass Urheberrechtsprobleme, etwa aufgrund der Ähnlichkeiten mit der Mario-Welt zum Aus führten, wies er zurück. Während das Original heute nicht mehr verfügbar ist, gibt es sowohl für iOS als auch Android noch jede Menge Klone.
Foursquare
Foursquare ist eines jener Unternehmen, die das Smartphone-Zeitalter quasi von Anfang an begleitet haben. 2009 gegründet, war die App innerhalb kürzester Zeit auf fast jedem Gerät vertreten. Über die Plattform konnten Nutzer unter Zuhilfenahme von Standortdaten an Orten, Geschäften und Plätzen rund um die Welt „einchecken“. Wer besonders oft an einem Ort eincheckte, erhielt Badges und Auszeichnungen dafür.
Gleichzeitig wurden die Infos mit anderen Nutzern geteilt und konnten beispielsweise direkt über Twitter an die eigenen Follower verbreitet werden. Nachdem Foursquare aber das erfolgreiche Geschäft von Yelp in Angriff nehmen wollte, ging die Nutzung der App stetig zurück. Viele Nutzer wurden durch die Trennung von Foursquare in zwei Apps, Swarm und Foursquare, verärgert, und kamen nie wieder zurück.
Auch ein gesteigertes Interesse an Datenschutz hat zum abnehmenden Interesse bei vielen Nutzern beigetragen. Nichtsdestotrotz ist Foursquare weiterhin aktiv und beliefert heute viele große Tech-Unternehmen mit seinen Daten.
Foursquare Swarm ist kostenlos für iOS und Android erhätlich.
2048
Entwickelt vom damals 19-jährigen Gabriele Cirulli, war 2048 für eine kurze Zeit in aller Munde. Das kostenlose Spiel bietet ein einfaches und gleichzeitig herausforderndes Spielkonzept. Auf einer Fläche mit 4x4 Kästchen sind Felder verteilt, die mit Zweierpotenzen ausgefüllt sind. Es gilt, zwei Felder mit der gleichen Zahl zusammenzuschieben, um daraus die Summe der beiden Felder zu erschaffen.
Gleichzeitig kommt auf einem leeren Feld jedes Mal die Zahl 2 oder 4 hinzu. Ziel ist es, ein möglichst hohes Feld zu erschaffen, beispielsweisen mit der Zahl 2048. Dies zu schaffen ist aber alles andere als leicht. Wer strategisch unklug vorgeht, bugsiert sich nämlich schnell in eine Sackgasse, die zum Spielende führt.
FaceApp
Die Anwendung FaceApp stieg äußerst schnell in den App-Olymp auf, um nach kurzer Zeit wieder komplett in Vergessenheit zu geraten. Entwickelt von der russischen Firma Wireless Lab, waren Kontroversen um die App vorprogrammiert. 2017 erstmalig erschienen, erfuhr FaceApp erst zwei Jahr später den Höhepunkt des Hypes. Mit der Anwendung können Bilder von einem selbst oder anderen hochgeladen und dann verändert werden.
Beispielsweise konnte ein Alterungseffekt eingestellt, Tattoos hinzugefügt oder das Geschlecht geändert werden. Die oftmals überraschend gutaussehenden Ergebnisse führten zu einer schnellen Verbreitung der App, vor allem durch Posts in sozialen Netzwerken.
Zu ebendieser Zeit kamen aber auch erste Anschuldigungen auf, die Daten der Nutzer würden in Russland verarbeitet und gespeichert werden. Außerdem gab es Kritik aufgrund ethnischer Filter, die sich einiger Stereotype bedienten und später wieder entfernt wurden.
Quizduell
Das Spiel der schwedischen MAG Interactive wurde innerhalb kürzester Zeit zum Hit. Das kurzweilige Spielprinzip gepaart mit der Möglichkeit, Freunde genauso wie Fremde aus der Ferne herauszufordern, machte das Spiel so erfolgreich. In Quizduell treten zwei Spieler gegeneinander an, um in insgesamt sechs Runden jeweils drei Fragen pro Runde zu beantworten.
Die Fragen werden dabei zufällig unter anderem aus den Kategorien Allgemeinwissen, Naturwissenschaft oder Zeugen der Zeit gezogen. Über Ranglisten können außerdem laufend Fortschritte eingesehen und neue Herausforderungen gestartet werden.
Draw Something
Anfang 2012 von der New Yorker Spieleschmiede OMGPop veröffentlicht, erfuhr auch Draw Something bereits kurz nach seiner Veröffentlichung den ersten Hype. Wie bei Quizduell war es auch hier die Möglichkeit, in kurzen Runden gegen andere zu spielen, die zum Erfolg der App führte. Das Spielprinzip ist dabei genauso simpel. Ein Spieler musste zeichnen, einer durfte raten. Der zeichnende Spieler hat dabei drei zufällige Wörter zur Auswahl, aus dem eines gewählt werden muss.
Das gewählte Wort soll dann möglichst genau gezeichnet werden. Dem Gegenüber wird lediglich eine Wiederholung der Zeichnung Strich für Strich eingeblendet. Dieser muss erraten, um welches Wort es sich handelt. Die Versuche sind dabei unbegrenzt. Je nach Erfolg werden aber unterschiedliche Punkte vergeben.
Draw Something ist kostenlos für iOS und Android erhältlich.
Prisma
Auch Prisma gehört zu jener Gruppe Fotobearbeitungs-Apps, die kurzfristig unheimlich populär waren. Die in Russland entwickelte App war vor allem aufgrund der damals eingesetzten Technologie sowie den überzeugenden Ergebnisse im Gespräch. Prisma setzt nämlich auf neuronale Netze und künstliche Intelligenz.
Ohne großartigen Aufwand lassen sich mithilfe der App eigene Bilder in Kunstwerke verwandeln. Prisma stellte schon damals jede Menge Filter zur Verfügung. Bis heute ist diese Sammlung massiv angewachsen. Kritik musste man sich aber aufgrund der Bearbeitung der Bilder auf externen Servern anhören.
Kurz darauf versprachen die Entwickler, auf kompatiblen Endgeräten nur noch lokal zu arbeiten. Prisma ist auch heute noch ein gerngesehenes Tool zur Bildbearbeitung, aber nur noch eine von vielen Apps. An den Namen der App können sich aber wahrscheinlich nur noch die wenigsten erinnern.
Peach
Auch für die Pfirsich-App Peach ist die Luft in den App Store-Charts zu dünn geworden. Schon unter schwierigen Bedingungen, zwischen Facebook, Twitter und Instagram geboren, konnte die App nur kurzfristig ihren Hype durchleben. In einer Zeit, als viele Smartphone-Nutzer aus den Fängen des Facebook-Konzernes entkommen wollten, bot Peach eine willkommene Alternative.
Gegründet vom Vine-Mitbegründer Dom Hoffmann, war die Hoffnung groß, dass sich hier ein starker Konkurrent entwickeln könnte. Während die Nutzungszahlen vor allem am Anfang stark anstiegen, konnte sich das Pfirsich-Netzwerk am Ende aber nicht durchsetzen. Die Plattform ist zwar weiterhin verfügbar, die entsprechenden Apps wurden aber seit mehr als zwei Jahren nicht mehr aktualisiert. Der Pfirsich ist heute also nicht mehr als faules Obst.
Temple Run
Es gab viele Games, die große Popularität erfahren durften. Temple Run war eines der wenigen, das auch länger für Furore sorgte. In Temple Run laufen wir mit unserer Figur quasi nur gerade aus. Es gilt in einer Tempelanlage vor Dämonenaffen zu flüchten. Durch Wischen über den Touchscreen kann die Richtung gewechselt werden. Außerdem muss je nach Situation gesprungen oder gerutscht werden, um beispielsweise Hindernissen auszuweichen.
Ziel ist es, so lang wie möglich weiterzulaufen. Temple Run gehört auch zu jene Spielen, die bereits früh mit Mikrotransaktionen erfolgreich waren. Gegen echtes Geld konnten Münzen erworben werden, die wiederum gegen Power-Ups oder Spielfiguren eingetauscht werden konnten. Temple Run ist auch heute noch in Version 1 erhältlich.
Temple Run ist kostenlos für iOS und Android erhältlich.
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