Warum manche Farben in Adobe-Apps plötzlich schwarz werden
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Adobe-Programme wie Photoshop, Illustrator oder InDesign sind unersetzbar für viele Unternehmen, die sich mit grafischer Gestaltung auseinandersetzen. Wegen eines Lizenzstreits kommt es nun dazu, dass bei vielen Bildprojekten bestimmte ausgewählte Farben plötzlich in Schwarz umgewandelt werden. Wer die ursprünglichen Farben behalten will oder sie für künftige Projekte verwenden will, muss plötzlich extra zahlen. 21 Dollar pro Monat sind künftig fällig, wenn man ein Pantone Plug-In in Adobe-Apps nutzen will.
Tiefer in die Tasche greifen
Wie Cory Doctorow von Pluralistic.net und Kotaku berichten ist das US-Unternehmen Pantone seit den 50er-Jahren auf Farben spezialisiert. Hauptprodukt ist das Pantone Color Matching System, das es erlaubt, Farbtöne exakt aufeinander abzustimmen. Es wurde zu einem Industriestandard. Adobe und Pantone arbeiteten seit den 1990er-Jahren zusammen. Wie sie im vergangenen Jahr ankündigten, werden sie allerdings in Zukunft separate Wege gehen. Für Nutzer*innen bedeutet das in der Praxis, dass sie künftig tiefer in die Tasche greifen müssen.
Farben mit Schwarz ersetzt
Beim Öffnen von Dateien etwa in Photoshop bekommen Nutzer*innen per Pop-Up mitgeteilt: "Diese Datei hat Pantone-Farben, die entfernt und mit Schwarz ersetzt wurden wegen Änderungen in Pantones Lizensierung mit Adobe." Die originalen Farben kann man nur mit dem Pantone Plug-In zurückerhalten. Laut Kotaku gibt es Workarounds, die u.a. Open-Source-Software wie Gimp oder offene Farbschemas wie Open Color beinhalten.
Nachteil von SaaS
Laut Cory Doctorow ist das Problem ein weiteres Beispiel dafür, wie sich Software as a Service (SaaS) negativ auf die Kundschaft auswirkt. Weil Adobe seine Programme nicht mehr als Downloads, sondern cloudbasiert anbietet, wirken sich Änderungen wie neue Lizenzbestimmungen mit Pantone sofort auf alle Nutzer*innen aus. Früher hätte Pantone beispielsweise keinen Einfluss auf ältere im Umlauf befindliche Software-Versionen von Adobe gehabt.
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