Grounded Boeing 737 MAX aircraft are seen parked at Boeing Field in Seattle
© REUTERS / LINDSEY WASSON

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Boeings 737-Max-Desaster zieht Airlines mit in die Krise

Seit sämtliche 737-Max-Maschinen mit einem Flugverbot belegt wurden, haben Airlines massive Schwierigkeiten, Flugpläne und Routen einzuhalten sowie Kapazitäten aufrechtzuerhalten. Außerdem drohen die betroffenen Airlines durch die Ausfälle tief in die Verlustzone abzurutschen. 

American Airlines hat nun aufgeschlüsselt, was das 737-Max-Flugverbot für das Unternehmen bedeutet. Demnach mussten durch den Ausfall der 24 Boeing 737 Max-Maschinen mehr als 7800 Flüge gestrichen werden. In der Buchhaltung bedeutet das eine Ausfall von 185 Millionen Dollar an Einnahmen. American Airlines geht davon aus, dass die 737 Max nicht vor 2. September abheben darf. 

Bei Norwegian, die 18 Boeing 737 Max ihr Eigen nennen, rechnet man damit, dass das Flugzeug frühestens im Oktober wieder einsatzbereit ist. Für die diesbezüglichen Ausfälle hat der norwegische Billigflieger Ausfälle in der Höhe von 81 Millionen Dollar einkalkuliert. 

Die US-Airline Southwest hatte bis zum Flugverbot 34 737 Max-Maschinen im Einsatz. Durch den Ausfall des Flugzeugs müssen nun täglich 150 Flüge gestrichen werden, berichtet USA Today. Über die finanziellen Auswirkungen hat sich Southwest bislang nicht geäußert. 

Ryanair-Sommerflugplan 2020 gefärdet

Europas größte Billig-Airline Ryanair sorgt sich um ihren Sommerflugplan 2020, sollte Boeing die Probleme bei dem Flieger 737 MAX nicht bis November in den Griff bekommen. Ryanair habe rund 50 Flugzeuge des Typs bestellt und sie für den Einsatz im Sommer 2020 vorgesehen, sagte Konzernchef Michael O'Leary. Boeing habe Ryanair mitgeteilt, derzeit davon auszugehen, dass die 737 MAX Ende September wieder fliegen könne.

Langfristig gesehen, könnte die 737 Max-Krise für die Airlines aber auch Vorteile haben. So hat die British-Airways-Mutter IAG bekannt gegeben, 200 weitere Max-Maschinen kaufen zu wollen. Wegen der derzeitigen Probleme müsse Boeing IAG einen sehr attraktiven Preis gemacht haben, sagt O'Leary. Auch wenn es sich zunächst nur um eine Absichtserklärung für einen Kauf handle, werde Ryanair jetzt gleichwohl Druck bei Boeing machen, kündigte der Konzernchef an. 

Er äußerte sich ausweichend auf die Frage, ob Ryanair seine MAX-Aufträge an Boeing zu noch günstigeren Preisen ausweiten könne. Hintergrund ist laut Analysten eine Klausel in den Ryanair-Verträgen mit Boeing, die Ryanair niedrigere Preise für die Maschinen als der Konkurrenz garantiert.

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