Crowdstrike will nicht an Delta-Chaos Schuld sein
Mitte Juli verursachte die Sicherheitssoftware CrowdStrike weltweit Ausfälle von Windows-Computern. Einige der Unternehmen, die große wirtschaftliche Schäden erlitten, waren Airlines. Die US-Fluglinie Delta musste deshalb 5.000 Flüge streichen. Die Folge waren hohe Entschädigungszahlungen an die Passagiere und ebenso hohe Kosten für die Wartung von rund 40.000 Servern. Insgesamt hat das Unternehmen durch den IT-Ausfall einen Schaden von einer halben Milliarde US-Dollar erlitten, wie The Verge erklärt.
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Der Delta-Chef Ed Bastian ließ deshalb vergangene Woche mit kritischen Worten über CrowdStrike aufhorchen. Es wurde auch bekannt, dass Delta vorhat, gerichtliche Schadensansprüche an CrowdStrike zu stellen.
CrowdStrike droht Delta mit hartem Verfahren
Nun bahnt sich offenbar ein Schlagabtausch zwischen Delta und dem Softwareunternehmen an. Denn CrowdStrike sieht sich nicht für die Verluste der Fluglinie verantwortlich. Das Wall Street Journal berichtet, dass CrowdStrike stattdessen von einem „irreführenden Narrativ“ spricht und Delta vor einer Klage warnt. „Sollte Delta diesen Weg einschlagen, muss Delta der Öffentlichkeit, seinen Aktionären und letztendlich einem Gericht erklären, warum zwar CrowdStrike die Verantwortung für seine Handlungen übernommen hat – schnell, transparent und konstruktiv –, Delta aber nicht“, schrieb Michael Carlinsky, ein von CrowdStrike engagierter Anwalt, in einem Brief an Delta.
Das Softwareunternehmen kündigt außerdem an, dass es auf einen möglichen Rechtsstreit aggressiv reagieren wird. CrowdStrike forderte Delta auf, Informationen über IT-Probleme bei Delta in den vergangenen 5 Jahren für ein mögliches Gerichtsverfahren aufzubewahren.
Delta hatte länger Probleme als andere
Während die meisten Fluggesellschaften bereits einige Tage später wieder im Regelbetrieb liefen, kämpfte Delta viel länger mit Problemen. Auch das hob CrowdStrike in seinem Brief hervor. Delta-Chef Bastian sieht die Ursache für den längeren Ausfall darin, dass sein Unternehmen besonders stark auf Microsoft und die Software von CrowdStrike gesetzt habe – wesentlich stärker als andere. Er ist überzeugt, dass das der Grund war. Die Software-Firma glaubt aber, dass bereits zuvor bestehende Probleme in den IT-Systemen der Fluglinie das Problem noch verschärft hätten.
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