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Geheimnis um Pornhub-Eigentümer gelüftet

Pornhub zählt zu einer der populärsten Webseiten überhaupt. Dahinter steht das Unternehmen MindGeek - früher als Manwin bekannt. Die kanadische Firma ist für zahlreiche Porno-Angebote im Netz verantwortlich, darunter auch YouPorn oder RedTube. Weitestgehend unklar war bislang, wer an der Spitze von MindGeek steht. 

Laut einem aktuellen Bericht der Financial Times (FT) ist der Geschäftsmann Bernard Bergemar Hauptanteilseigner und Chef des Konzerns. Sein Name war bislang nur einem “kleinen Kreises” an hochrangigen MindGeek-Funktionären und Partnern bekannt, heißt es. Auch im Internet fand sich bis zu dem Bericht so gut wie nichts zu dem Namen. 

Zwar scheint Bergemar in den Unternehmensunterlagen nirgends auf, laut der FT ist er aber Hauptprofiteur des komplexen Netzwerkes an Tochterunternehmen, an denen er einen Großteil der Anteile hält. Bergemar selbst äußerte sich zu dem Bericht nicht, auch Pornhub reagierte auf keine Presseanfragen. 

Andere Investoren

Porno-Produktionsfirmen wie Brazzers und Digital Playground sind ebenfalls Teil des MindGeek-Imperiums. Das Unternehmen hat eine weit verzweigte Struktur mit Standorten in verschiedenen Ländern. Abgesehen von Bergemar hat MindGeek noch eine Reihe namhafter Investoren, darunter JPMorgan Chase, die Cornell University und Fortress Investment Group, eine in New York ansässige Investment-Management-Firma. Sie gehörten zu 125 Investoren, die dem Unternehmen 2011 Geldmittel in Höhe von 362 Millionen US-Dollar zur Verfügung stellten, als es expandieren wollte

Gegründet wurde MindGeek vom deutschen Unternehmer Fabian Thylmann, der das Unternehmen aber 2013 um 73 Millionen Euro verkaufte. Er ist heute Start-up-Investor in Brüssel und musste sich auch wegen angeblicher Steuervergehen in Deutschland verantworten. Unter ihm expandierte die Firma massiv und wuchs von 200 auf 1200 Mitarbeiter. 

10 Millionen Videos gelöscht

MidGeeks Webseite Pornhub steht aktuell stark unter Beschuss, weil ein Bericht der New York Times aufgedeckt hat, dass auf der Plattform zahlreiche Videos gehostet waren, die Vergewaltigungen zeigen. Auch Pornoclips mit Minderjährigen seien darunter gewesen. Als Reaktion darauf haben die Kreditkartenunternehmen Mastercard und Visa Zahlungen an Pornhub blockiert. Pornhub löschte im Zuge des Skandals über 10 Millionen Videos und erlaubt aktuell nur mehr verifizierten Accounts das Hochladen von neuen Inhalten. Nächstes Jahr soll zudem ein neues System zur Verifizierung von Usern eingeführt werden.

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