
Wie uns Google Maps mit KI zu mehr Nachhaltigkeit motiviert
Klimafreundliches Verhalten ist für viele mit zusätzlichen Anstrengungen verbunden: etwa, weil man extra Informationen einholen oder mehr Geld ausgeben muss.
2020 kündigte Google an, seine Nutzer bei nachhaltigeren Entscheidungen zu unterstützen.
„Wir wollen bis 2030 auch andere dazu befähigen, insgesamt eine Gigatonne an Emissionen pro Jahr einzusparen. Das entspricht etwa den Emissionen von Japan“, erklärte Adam Elman, der für Europa und Afrika zuständige Nachhaltigkeitschef von Google, der futurezone im Herbst.
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Das große Ganze im Blick
Google will auch einen Beitrag zum EU-Ziel der CO2-Neutralität bis 2050 leisten. Das Unternehmen sieht KI als wichtigen Schlüssel dazu, die Google auch in immer mehr Produkten einsetzt. Neue Forschungsergebnisse von Google zeigen, dass KI dabei helfen könnte, die weltweiten CO2-Emissionen bis 2030 um 5 bis 10 Prozent zu verringern. Diese Menge entspricht dem CO2-Ausstoß der gesamten EU.
In einem neuen Whitepaper schlägt Google daher vor, im Kampf gegen den Klimawandel auch verstärkt KI einzusetzen. Neben Klimavorteilen verspricht sich Google von einem stärkeren Fokus auf KI auch wirtschaftliche Chancen für die EU.
Google Maps: KI hilft bei CO2-Reduktion
Maßnahmen zur CO2-Reduktion hat Google quer durch seine Produktpalette implementiert. Ein gutes Beispiel dafür ist sein beliebter Kartendienst Google Maps.
Hier setzt das Unternehmen auf sogenannte „Nudges“, die dessen Nutzer zu nachhaltigerem Verhalten motivieren sollen. Unter Nudges verstehen Wirtschaftspsychologen kleine „Schubser“, die Menschen fast unbemerkt zu bestimmten Handlungen oder Entscheidungen verleiten. Ein Klassiker ist etwa, dass Supermärkte Süßigkeiten an der Kassa platzieren. Weil wir sie dort sehen, greifen wir öfter spontan danach, während wir in der Schlange warten.
Bei Google Maps wurde in den vergangenen Jahren eine Reihe solcher Features hinzugefügt, die ähnliche Anreize schaffen. Sie motivieren Menschen beim Zufußgehen, Radfahren oder Autofahren zu nachhaltigerem Verhalten, wenn sie Google Maps zur Navigation nutzen.

Google Maps hilft durch besonders treibstoffsparende Routen, den CO2-Ausstoß seiner Nutzer zu reduzieren.
© APA/dpa/Uwe Lein / Uwe Lein
Welche Route spart am meisten Treibstoff?
Seit gut 3 Jahren zeigt die Google-Maps-App etwa neben der schnellsten Route auch die an, bei der Autofahrer am meisten Treibstoff sparen. Der entsprechende Vorschlag wird in der App durch ein grünes Blatt-Symbol gekennzeichnet.
Die Streckensuche funktioniert maßgeblich mit Künstlicher Intelligenz, mit deren Hilfe berechnet wird, wie das Verkehrsaufkommen ist, wo weniger Steigungen sind oder auf welcher Route die Fahrgeschwindigkeit am konstantesten bleibt. Bei der Software kooperierte Google unter anderem mit der Europäischen Umweltagentur, die dafür Daten bereitstellte.
Weil nicht jedes Auto gleich viel Treibstoff oder Strom verbraucht, können die Fahrzeuglenker in der App zudem auswählen, welchen Antrieb ihr Auto hat. Sie teilen Google Maps also mit, ob es mit Diesel oder Benzin betankt wird oder ob es einen Elektro- oder Hybridantrieb besitzt. Dieselautos gelten etwa üblicherweise als effizienter bei höheren Geschwindigkeiten als Benziner. Hybrid- und E-Autos wiederum verbrauchen im Stop-and-Go-Verkehr weniger als die anderen.
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Google Maps teilt in Echtzeit mit, wenn sich öffentliche Verkehrsmittel wie U-Bahnen verspäten.
© Kurier / Jeff Mangione
Google Maps sorgt für komfortables Öffi-Fahren
75 Prozent der Wienerinnen und Wiener legten 2024 ihre Wege mittlerweile bereits klimafreundlich mit Öffis zurück, hat eine Mobilitätserhebung der Stadt Wien ergeben. Zwar haben die meisten Städte und Kommunen mittlerweile eigene Apps, in denen man sehen kann, wie man damit von A nach B kommt.
Für Touristen oder neu Zugezogene kann es aber manchmal umständlich sein, sich einen Überblick über das Öffi-Angebot und die beste Strecke zu verschaffen. Google Maps stellt deshalb bereits seit geraumer Zeit übersichtlich und unkompliziert die beste Route zusammen. Dabei kombiniert es auch einzelne Angebote verschiedener Anbieter und sorgt so für eine bessere Übersicht.
Nach Möglichkeit listet Google Maps zudem Ankunfts- und Abfahrtszeiten in Echtzeit auf und informiert gegebenenfalls über Verspätungen und andere Probleme. Außerdem stellt Google Zusatzinfos in Echtzeit bereit, die in vielen Apps der lokalen Verkehrsbetreiber fehlen – etwa, wie voll ein Bus oder Zug ist oder wie die Umgebungstemperatur dort ist.

Die nächstgelegene, passende Ladestation ist auf Google Maps auffindbar.
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Wo kann ich mein E-Auto laden?
Wer mit einem klimafreundlicheren E-Auto unterwegs ist, muss sein Auto regelmäßig aufladen. Google Maps zeigt deshalb an, wo die nächstgelegenen Ladestationen sind. Wer in der App nach „elektrischen Ladestationen“ sucht, findet sie anschließend auf der Karte eingeblendet.
Zudem gibt es zusätzliche Infos – etwa, wie viele insgesamt verfügbar sind und welche gerade besetzt sind. Für die Empfehlungen, die Google Maps gibt, werden auch Daten aus Nutzerbewertungen verwendet.
Außerdem kann man sich bei Google Maps auch nur Schnellladestationen anzeigen lassen, die immer zahlreicher werden. Hat man in der App Daten zum Fahrzeug hinterlegt, sind auch personalisierte Infos erhältlich – dann werden etwa nur Stationen angezeigt, deren Ladeanschlüsse mit dem jeweiligen Fahrzeug kompatibel sind. Hat man eine passende Ladestation auf der Karte entdeckt, lotst einen das integrierte Navi von Google Maps direkt dorthin und gibt den Weg genau an.

Google hilft Radfahrern bei der Orientierung und beim schnelleren Aufspüren von Ladestationen für E-Bikes.
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Fitter und nachhaltiger mit dem Fahrrad
Auch klimafreundliches Radfahren liegt im Trend: In Wien ist der Anteil des Radverkehrs seit 2019 um 4 Prozent gestiegen. 2024 waren eine halbe Million mehr Radfahrer in der Bundeshauptstadt unterwegs. Das Rad erfreut sich nicht nur in Österreich wachsender Beliebtheit, sondern weltweit.
Auf Google Maps können sich Radfahrer daher nicht nur passende Routen anzeigen lassen, sondern finden dort auch Ladestationen, falls sie ihr E-Bike aufladen wollen. In mehr als 400 Städten auf der Welt werden zudem Live-Updates zu Leihrädern angezeigt, auch Scooter werden dort aufgelistet. Dazu kooperiert Google mit lokalen Betreibern.
*Dieser Artikel erscheint in Kooperation mit Google im Rahmen des SPEAK OUT FESTIVAL.
KURIER futurezone SPEAK OUT am 17. Juni 2025
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