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Googles Emissionen steigen, KI soll schuld sein

Vor 3 Jahren verkündete Google das ehrgeizige Ziel, bis 2030 keinerlei Emissionen mehr ausstoßen zu wollen. Damit galt das Unternehmen in der Tech-Branche als Vorreiter bei den Klimaschutzzielen. Um dieses Ziel tatsächlich zu erreichen, muss Google jedoch eine deutliche Trendumkehr schaffen.

Ein diese Woche veröffentlichter Bericht zeigt, dass die Emissionen von Google derzeit wieder ansteigen und im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozent zugenommen haben. Vergleicht man diese Werte mit dem Jahr 2019, sind die Emissionen sogar um 48 Prozent gestiegen.

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KI-Datencenter brauchen viel Strom

Laut der Nachrichtenagentur Associated Press gibt Google den hohen Energiebedarf der Datencenter für Künstliche Intelligenz (KI) als Grund für den massiven Anstieg an. Diese verbrauchen sehr viel Strom, was die Emissionen von Google in die Höhe treibt. Gegenüber der Nachrichtenagentur räumte Googles Nachhaltigkeitschefin Kate Brandt ein, dass das Ziel, bis 2030 keinerlei Emissionen mehr zu verursachen, derzeit äußerst ehrgeizig sei: „Wir wissen, dass das nicht einfach wird und dass wir unseren Ansatz weiter verbessern müssen“, sagte Brandt. „Dabei müssen wir mit vielen Ungewissheiten leben, darunter auch mit der Ungewissheit über die zukünftigen Umweltauswirkungen von KI.“

Einige Experten schätzen, dass der schnelle Ausbau der Datencenter, die für die Energieversorgung von KI-Vorhaben benötigt werden, die Bemühungen zum Umstieg auf saubere Energie behindern könnte. Denn für die Rechenzentren müssen zum Teil auch fossile Kraftwerke, die eigentlich stillgelegt werden sollten, doch noch länger in Betrieb bleiben. Außerdem werden neue Datencenter häufig dort gebaut, wo der Strom am billigsten ist.

Auch Anteil von nachhaltiger Energie steigt 

Allerdings ist in Googles Energiebilanz nicht alles schlecht: So konnte das Unternehmen gleichzeitig den Anteil an Energie aus erneuerbaren Quellen steigern. Im vergangenen Jahr kamen 64 Prozent der Energie für die Datencenter aus erneuerbaren Quellen.

Laut einer Schätzung der Internationalen Energieagentur (IEA) könnte sich der Energiebedarf für Rechenzentren, die für KI erforderlich sind, bis 2026 verdoppeln. Neben Google stellt der Energiebedarf für neue Rechenzentren auch für andere Tech-Unternehmen eine Herausforderung dar. So ist der Emissionsausstoß von Microsoft seit 2020 um 29 Prozent gestiegen, wie das Unternehmen in seinem im Mai veröffentlichten Nachhaltigkeitsbericht erklärte.

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