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Nokia prüft Ausstieg aus Gesundheitsbranche

Für den Bereich sei eine „Überprüfung strategischer Optionen“ eingeleitet worden, teilte der finnische Netzwerk-Ausrüster am Donnerstag mit. Das ist meistens ein Hinweis darauf, dass ein Verkauf oder eine Aufgabe des Geschäfts erwogen werden. Die Analyse könne aber auch zu keinerlei Veränderungen führen, schränkte Nokia ein. Nokia hatte 2016 den französischen Spezialisten für vernetzte Gesundheitsgeräte Withings für 170 Millionen Euro gekauft.

Sinkende Erlöse

Der Withings-Gründer und -Chef Cedric Huthings wurde als Chef der neuen Konzern-Sparte eingesetzt, der Name Withings musste jedoch der Marke Nokia weichen. Das Geschäft kam bisher aber nicht so recht in Gang. Nokia veröffentlicht zwar keine genauen Zahlen zu der Sparte, aber die Bereiche Gesundheit und digitale Medien zusammen kamen im vergangenen Jahr nur auf einen Umsatz von 52 Millionen Euro. Dabei seien die Erlöse im Gesundheitsgeschäft im wichtigen Weihnachtsquartal im Jahresvergleich gesunken, hieß es.

Bereits im dritten Quartal 2017 hatte Nokia die Umsatzerwartungen für die Sparte gesenkt und deshalb 141 Millionen Euro auf den Firmenwert abgeschrieben. Damals hieß es aber noch, man wolle mit einem „fokussierteren und wendigeren Gesundheitsbereich“ bei Verbrauchern und Medizinern punkten. Nokia hatte sich nach dem Verkauf der Handy-Sparte an Microsoft auf Technik für Mobilfunk-Netze als Kerngeschäft konzentriert. Der Digital-Kartendienst Here wurde an deutsche Autobauer verkauft, um Geld für die Übernahme des Konkurrenten Alcatel-Lucent zu heben. Inzwischen gibt es auch wieder Smartphones unter der Marke Nokia - sie werden aber von der Firma HMD gebaut, die eine Lizenz auf die Namensrechte erworben hatte. Mit den Gesundheitsgadgets wollte Nokia ein weiteres Standbein zum hart umkämpften Netzwerk-Geschäft aufbauen.

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