So nutzen österreichische Unternehmen die Cloud
Eine von A1 in Auftrag gegebene Studie des Integral Instituts für Meinungsforschung hat sich damit auseinandergesetzt, wie österreichische Unternehmen die Cloud nutzen. Untersucht wurden dabei 275 Mittel- und Großbetriebe aus allen Branchen mit über 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Dabei stellte sich heraus, dass bereits 79 Prozent der befragten Unternehmen Cloud-Services nutzen.
Der populärste Dienst war dabei Software as a Service. 74 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, derartige Anwendungen bereits zu nutzen. Weitere 7 Prozent planen, es einzuführen. Damit ist das der mit Abstand beliebteste Anwendungsfall der Cloud in den befragten Firmen.
Immerhin bereits 42 Prozent verwenden Rechenzentreninfrastruktur wie Hardware, Rechenleistung oder Speicherplatz (Infrastructure as a Service). Platform as a Service, also ein Modell aus Infrastruktur und Software, verwenden 41 Prozent. Auf eine On Premise Private Cloud setzen 39, auf eine Hosted Private Cloud 32 Prozent der Befragten.
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2 Drittel nutzen globale Cloud-Anbieter
Von den Unternehmen, die Cloud-Dienste nutzen, setzen laut der Studie 66 Prozent auf globale Cloud-Anbieter, bei denen die Inhalte und Metadaten in der EU gespeichert werden. Private Clouds eines österreichischen Providers, bei dem die Daten hierzulande gespeichert werden, nutzen 43 Prozent.
30 Prozent nutzen eine globalen Cloud ohne Einschränkungen beim Speicherort der Daten. Genauso viele setzen auf eine private Cloud im eigenen Rechenzentrum.
Warum überhaupt Cloud?
Abgefragt wurde auch die Begründung, warum man auf Cloud-Services setzt. Als meistgenannter Use Case etablierte sich das Erhöhen der Sicherheit. 71 Prozent gaben an, dafür die Cloud zu nutzen. 62 Prozent geben an, den Arbeitsplatz dadurch zu modernisieren. 61 Prozent sehen flexible Ressourcennutzung als Use Case.
A1 CCO Enterprise Martin Resel überrascht Security als häufigste Nennung nicht. “Es gibt kein Unternehmen, das nicht von Cyberangriffen betroffen ist”, sagt Resel im Rahmen der Präsentation der Studie. Cloud-Dienste würden hier vielfach einen Schutz bieten, wie ihn viele Unternehmen selbstständig nie realisieren könnten. “Ein mittelständisches Unternehmen kann nie so viel investieren, dass es sich ausreichend schützt, wie etwa ein Großkonzern”, sagt Resel. Eine wichtige Rolle spielen hier auch gesetzliche Richtlinien und Verordnungen, die von allen dennoch erfüllt werden müssen.
Gerade in Zeiten einer angespannten wirtschaftlichen Situation sei bei Firmen Flexibilität wichtig. Man müsse seine Infrastruktur einfach skalieren können.
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Crowdstrike führte zu Umdenken
Auch würde es den Trend geben, dass vielfach Daten wieder zurück nach Österreich geholt werden. Bei globalen Großkonzernen haben Unternehmen die Sorge, dass in Krisensituationen einfach “niemand den Hörer” abhebt, sagt Resel.
Erst im Juli kam es durch die Sicherheitssoftware CrowdStrike weltweit zu Ausfällen von Windows-Computern, von denen zahlreiche Unternehmen betroffen waren. Resel zufolge habe dies auch zu einem Umdenken bei Firmen geführt.
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Davor war man vielfach ein Stück “naiver”, als man es heute ist, sagt Resel. Während früher vielfach die Mentalität “wird schon funktionieren” herrschte, wenn man die Dienste großer Player in Anspruch nahm, sehen viele Firmen heute genauer hin.
Wie die Studie zeigt, sehen die Unternehmen Datenschutz, Sicherstellen der Datenhoheit und IT-Sicherheit als wichtigste Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Einsatz von Clouds. 80 Prozent sehen Datensouveränität, also die selbstbestimmte Kontrolle über die Erhebung, Speicherung, Nutzung und Verarbeitung der eigenen Daten, als wichtiges Thema.
Künstliche Intelligenz
Einer der größten Wachstumsbereiche ist auch im Hinblick auf die Cloud ist Künstliche Intelligenz (KI). Während derzeit nur 21 Prozent der Unternehmen sagen, KI in der Cloud einzusetzen, sagen 34 Prozent, das zumindest zu planen. KI-Anwendungen könnten somit künftig zu den häufigsten Use Cases für die Cloud werden.
Dieser Artikel entstand im Rahmen einer Kooperation zwischen futurezone und A1.
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