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Qualcomm muss 242 Millionen Euro Strafe an EU-Kommission zahlen

Die EU-Wettbewerbshüter haben gegen den US-Chipkonzern Qualcomm wegen illegaler Geschäftspraktiken eine Strafe von 242 Mio. Euro verhängt. Das Unternehmen habe vor rund zehn Jahren seine marktbeherrschende Stellung ausgenutzt, um Konkurrenten zu verdrängen, erklärte die EU-Kommission am Donnerstag in Brüssel.

Im Kern geht es um Baseband-Chipsätze für den Mobilfunkstandard UMTS der dritten Generation (3G), die die Verbindung von mobilen Geräten mit Mobilfunknetzen und dem Internet ermöglichen. "Das strategische Vorgehen von Qualcomm verhinderte Wettbewerb und Innovation auf diesem Markt und beschränkte die Auswahl der Verbraucher in einer Branche, in der die Nachfrage nach innovativen Technologien und das Potenzial dafür sehr hoch sind", sagte die zuständige EU-Kommissarin Margrethe Vestager.

Konkurrent in die Pleite gedrängt

Das Unternehmen habe zwischen 2009 und 2011 die Chips unter den Produktionskosten verkauft - unter anderem an den chinesischen Huawei-Konzern -, um den Konkurrenten Icera auszuschalten. Icera wurde 2011 vom Technologieunternehmen Nvidia übernommen, das 2015 die Baseband-Chip-Sparte abwickelte.

Die EU-Wettbewerbshüter hatten im vergangenen Jahr gegen Qualcomm bereits eine Strafe von fast einer Milliarde Euro verhängt. Damals ging es um aus Sicht der Wettbewerbshüter unerlaubte Methoden, mit denen sich das Unternehmen einen Platz für seine Chips in Apples iPhones und iPads sicherte.

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