Weltweit erster hybrider Quanten-Cloudservice kommt aus Österreich
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Quantencomputing ist ein großer Hoffnungsträger in der Forschung. Damit werden enorme Rechenleistungen bewältigt, zum Beispiel bei der Entwicklung von künstlicher Intelligenz. Zur Anwendung kommt das aber fast nur in der Wissenschaft.
Mit dem neuen Hybriden Quantum Cloud Data Center in Österreich soll nun auch die Industrie die Möglichkeit bekommen, auf die große Rechenleistung zugreifen zu können. Das Projekt von QMware (ein Joint Venture von Terra Quantum und Novarion Systems) wurde heute vorgestellt.
Künstliche Intelligenz und Optimierung
Es soll von Firmen genutzt werden, die etwa mit komplexen Finanzanalysen arbeiten, KIs für selbstfahrende Autos trainieren oder Materialen für hochentwickelte Megastrukturen finden wollen. Aber auch Anwendungen in der Medizin oder bei der Suche nach neuen, umweltfreundlichen Energietechnologien könnte das Angebot eingesetzt werden.
Klassische High-Performance-Computer wären mit den Anforderungen, die Unternehmen bei der Entwicklung neuer Technologien oder bei der Optimierung ihrer Prozesse haben, oft überfordert, sagt Georg Gesek, Technik-Chef und Mitgründer von QMWare.
Simulation
Genutzt werden dafür virtuelle Qubits. Qubits - also Quantenbits - können im Gegensatz zu klassischen Bits nicht nur 0 oder 1 darstellen, sondern gleichzeitig viele verschiedene Zustände zwischen 0 und 1 annehmen. Damit ist eine riesige Rechenleistung möglich. Native Qubits sind derzeit aber noch fehleranfällig, weshalb man für das Cloud-Angebot auf virtuelle Qubits zurückgreift, erklärt Gesek.
Damit wird der Vorgang in einem Quantencomputer simuliert. Diese Simulation ist mit einer Leistung von 40 Qubits vergleichbar. Die Infrastruktur sei darauf ausgelegt, zukünftig auch die Nutzung nativer Qubits zu ermöglichen. Derzeit seien diese aber noch nicht effizient genug, erklärt Markus Pflitsch, CEO und Mitgründer von Terra Quantum und QMWare.
Europäische Alternative
Außerdem wolle man eine europäische Alternative zu Angeboten aus den USA schaffen, sagt Pflitsch. Damit unterliege man der Datenschutzgrundverordnung. QMWare werde außerdem mit GAIA-X kompatibel sein, der europäischen Lösung für eine Dateninfrastruktur, die sich aber noch im Aufbau befindet.
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