Andreas Bierwirth bei der T-Mobile-Pressekonferenz
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T-Mobile: Weniger Gewinn bei mehr Umsatz

T-Mobile Austria verzeichnete im Vorjahr einen Ergebnisrückgang bei steigendem Umsatz und höherer Anzahl der SIM-Karten. "In den vergangenen Jahren ist T-Mobile Austria die beeindruckende Rückkehr zu nachhaltigem Wachstum gelungen", so Firmenchef Andreas Bierwirth. 2017 sei "alles in allem ein erfolgreiches Jahr" gewesen.

24 Prozent mehr SIM-Karten

In Zahlen heißt das: Das Betriebsergebnis (Ebit) gab um sechs Prozent auf 110 Mio. Euro nach, das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte um drei Prozent auf 266 Mio. Euro zu, der Umsatz erhöhte sich um fünf Prozent auf 900 Mio. Euro. Der Personalstand sei mit 1.300 Mitarbeitern leicht gewachsen.

Mit 5,7 Millionen SIM-Karten sei ein Teilnehmer-Höchststand erreicht worden. Dies entspreche einem Zuwachs von 24 Prozent gegenüber dem Jahr 2016. Treiber sei hier die Maschinen-zu-Maschinen-Kommunikation.

Datenverbrauch legt kräftig zu

"Wir wachsen in allen Geschäftsfeldern, insgesamt haben wir ein gutes stabiles Wachstum", so Finanzchef Gero Niemeyer. Dass das Ergebnis schlechter aussieht als der Umsatz erklärte er heute, Donnerstagvormittag, bei der Bilanzpressekonferenz mit dem scharfen Wettbewerb in Österreich. Gleichzeitig seien hohe Investitionen in das Netz notwendig, 2017 seien dafür 155 Mio. Euro aufgewendet worden. Alleine im Vorjahr habe der Datenverbrauch im T-Mobile-Netz um 86 Prozent zugelegt.

Die Übernahme des Kabelnetzbetreibers UPC bedarf noch der wettbewerbsrechtlichen Genehmigung. "Wir erwarten, dass wir im 2. Halbjahr 2018 mit dem Aufbau des neuen, integrierten Unternehmens beginnen können", so Bierwirth, der sich nun noch besser gegenüber Marktführer A1 aufgestellt sieht: "Wir sind jetzt ein Festnetzunternehmen, der Alleinstellungsanspruch der Telekom Austria ist seit diesem Jahr beendet". Mit UPC werde T-Mobile Austria "Entertainment"-Anbieter, der unter anderem auch TV anbieten wird.

Breitbandausbau am Land "pure Geldverschwendung"

2018 stehe im Zeichen weiterer Investitionen ins LTE-Netz, die laut Plan heuer noch höher sein sollen als im Vorjahr. Ziel sei es, zum "führendem Breitbandanbieter für das digitale Österreich" zu werden. Einmal mehr äußerste sich der T-Mobile-Chef sehr kritisch zum Breitbandausbau in ländlichen Regionen. Dass hier ins Festnetz investiert werde sei pure Geldverschwendung.

Zu den Rahmenbedingungen für die heurige 5G-Auktion, die gestern von der Regulierungsbehörde RTR bekannt gegeben wurden, gab sich Bierwirth zurückhaltend, die Zeit für eine genaue Prüfung sei zu kurz gewesen.

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