Tesla-Streiks weiten sich aus: Ganz Skandinavien gegen Musk
Der Kampf zwischen der schwedischen Gewerkschaft IF Metall und dem US-Autobauer Tesla greift auf weitere Staaten über. Am Donnerstag kündigte die finnische Gewerkschaft AKT an, sie werde ab 20. Dezember keine Autos des Konzerns von Elon Musk mehr für die Verschiffung nach Schweden verladen.
Hafenarbeiter*innen in Schweden, Norwegen und Dänemark haben bereits entsprechende Schritte vollzogen oder angekündigt. Damit kann Tesla faktisch keine Autos mehr nach Schweden verschiffen.
Auch von anderer Seite erhöhte sich der Druck: Der dänische Fonds PensionDanmark erklärte in einer E-Mail an die Nachrichtenagentur Reuters, wegen Teslas Haltung habe der Fonds Aktien des Konzerns im Wert von etwa 64 Millionen Euro verkauft.
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Gericht stärkt Streikenden den Rücken
Die IF Metall kämpft für einen Tarifvertrag für die Tesla-Mechaniker*innen in Schweden, ihr Streik begann am 27. Oktober. Zahlreiche andere Branchen haben sich mit Solidaritätsstreiks dem Arbeitskampf angeschlossen. Unter anderem weigert sich der Postdienst PostNord, Nummernschilder an Tesla zu liefern.
Das wollte Tesla Ende November gerichtlich bekämpfen. Doch das schwedische Gericht sieht darin keinen Verstoß. Solange die Tarifverhandlungen andauern, hätte die Post keine Verpflichtung, die Kennzeichen zuzustellen, so das Gericht.
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Musk: "Das ist Wahnsinn"
Den Streikenden zufolge stünde das schwedische System der Kollektivverträge auf dem Spiel, sollte sich Tesla durchsetzen. Das US-Unternehmen lehnt derartige Verträge ab und hat erklärt, man biete von sich aus bessere Bedingungen. Musk hatte zum PostNord-Streik auf seinem Nachrichtendienst X geschrieben: "Das ist Wahnsinn."
Nordeuropa ist ein wichtiger Markt für Tesla. Norwegen war im vergangenen Jahr sein viertgrößter Markt bei Neuwagenverkäufen, Schweden der Fünftgrößte.
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