Insider: Tesla Semi versagt in der Praxis völlig

Insider: Tesla Semi versagt in der Praxis völlig

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Insider: Tesla Semi versagt in der Praxis völlig

Der Tesla-Lkw ist eines jener Projekte, bei dem der Firmenchef der Öffentlichkeit das Blaue vom Himmel versprochen hat. Nach unzähligen Verzögerungen bei der Produktion und einem Jahr Praxiseinsatz bleibt der Tesla Semi weit hinter seinen Erwartungen zurück. 

Offenbar wurden erst ein paar Dutzend Stück an den Erstbesteller PepsiCo ausgeliefert. 36 Stück sollen es laut einem Rückruf aus dem Juni sein, bis Oktober sollen 90 Stück produziert worden sein. Eigentlich wollte Musk bereits 2024 mehr als 50.000 Stück produzieren. Das scheint sich nicht ganz auszugehen. 

Insider berichten aus der Praxis

Nun meldet sich ein Insider zu Wort, der erklärt, warum der elektrische Lastwagen auch in der Praxis völlig versagt. Schon kurz nach dem Launch hat ein Lkw-Fahrer im Detail erläutert, warum der Semi ein "völlig bescheuertes Fahrzeug" sei.

Den Fahrer*innen der Tesla-Lkw wurde eigentlich verboten, über ihre Erfahrungen mit dem Semi zu sprechen. Das Motormagazin Motorhead hat aber mit jemandem gesprochen, der bei PepsiCo mit der Sache vertraut ist. 

➤ Mehr lesen: Lkw-Fahrer erklärt, warum der Tesla Semi ein "völlig bescheuertes Fahrzeug" ist

Die Sache mit der Reichweite

Bei der Präsentation des Trucks wurde die Reichweite mit 800 Kilometer angegeben - zuvor sprach Musk sogar von 1.000 Kilometer. Laut dem Insider kommt der Tesla Semi in der Praxis mit einer vollen Beladung von rund 37 Tonnen nicht weiter als 644 Kilometer.

Als im vergangenen Jahr ein PepsiCo-Manager behauptet hat, dass der Elektrotruck mit einer Lieferung von Kartoffelchips rund 690 Kilometer weit kommt, sorgte diese Angabe für Verwunderung. Nun macht dieser Vergleich durchaus Sinn. Chips sind bekanntlich deutlich leichter als Getränke

Beladen mit Getränkekisten sollen die Tesla-Lkw zunächst ohnehin nur maximal 160 Kilometer zurücklegen, wie der Pepsico-Manager im vergangenen Jahr sagte. Welche Strecken die Semi mit Getränken als Ladung mittlerweile in der Praxis bewältigen, ist unklar. 

Was war mit dem PR-Video?

Schwere Vorwürfe kommen von dem Insider gegenüber einem PR-Video von Tesla. Darin wurde gezeigt, wie ein vollbeladener Elektrotruck eine Strecke von 800 Kilometer mit einer Akku-Ladung fährt. Angeblich soll Tesla für diesen PR-Stunt insgesamt 3 Semi-Modell verwendet haben. 

Während ein Elektro-Lkw gefahren ist, sollen die anderen 2 Semi auf dem Anhänger eines herkömmlichen Lkw hinterhergefahren sein. So konnten die Tesla Semi ausgetauscht werden, für den Fall, dass die Batterieladung zu Ende geht. 

Autoteile in einem Lkw?

In den vergangenen Monaten gab es zahlreiche Berichte darüber, dass die Tesla Semi besonders häufig von Pannen betroffen sind und in der Folge abgeschleppt werden müssen. 

Laut dem Bericht soll es daran liegen, dass Tesla für seinen Truck zahlreiche Autoteile verwendet hat. Diese Teile seien für Autos geeignet, nicht aber für deutlich schwerer Lastwägen, so der Insider. 

Und wenn ein Tesla Semi liegen bleibt, darf niemand von PepsiCo den Lkw reparieren. Tesla stellt dem Unternehmen eine Spezialeinheit an Mechaniker*innen zur Verfügung, die 24 Stunden auf Abruf sind. Für größere Flotten sei dieser Ansatz allerdings nicht praxistauglich, heißt es in dem Bericht. 

Sinnlose Beschleunigung und versteckter Kostenfaktor

Immer wird die wahnsinnige Beschleunigung des Elektro-Lkw von Tesla und Musk in den Mittelpunkt gestellt. In der Praxis sollen sich die Fahrer*innen des Semi absolut nicht darum scheren. Die Beschleunigung sei zwar bei Überholmanöver praktisch, im Alltag aber nicht notwendig

Ein versteckter Kostenfaktor soll im Praxiseinsatz ebenso zutage treten, heißt es. Angeblich nutzt sich die Batterie bei täglicher Dauerbelastung deutlich rascher ab, als erwartet beziehungsweise angekündigt. Das würde dazu führen, dass die Akkus in kürzeren Zeitabschnitten getauscht werden müssen, was zu erheblichen Mehrkosten führen könnte. 

Das Cockpit-Design des Tesla Semi sieht auf PR-Bildern ziemlich futuristisch und modern aus. In der Praxis soll es bei den Fahrer*innen gar nicht gut ankommen. Störend sei vor allem, dass der Sitz mittig angebracht ist.

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