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US-Behörde verhindert vorerst Qualcomm-Übernahme durch Broadcom

Die amerikanische Behörde, die ausländische Investitionen in die USA kontrolliert, forderte den Aufschub der möglicherweise entscheidenden Hauptversammlung bei Broadcoms Übernahmeziel Qualcomm um 30 Tage. Bei dem eigentlich für Dientag geplanten Aktionärstreffen strebt Broadcom die Mehrheit im Qualcomm-Verwaltungsrat an. Eine offizielle Mitteilung, dass die Hauptversammlung tatsächlich verschoben wird, gab es am Montagnachmittag zunächst nicht.

Broadcom kritisierte schon mal den Vorgang. Qualcomm habe das Komitee für Auslandsinvestitionen (CFIUS) eingeschaltet, ohne das gegenüber Broadcom jemals erwähnt zu haben, hieß es. Broadcom ist gerade dabei, die Zentrale von Singapur in die USA zu verlegen. Der Umzug soll Anfang Mai abgeschlossen sein. Dann wäre das Komitee für Auslandsinvestitionen für den Deal nicht mehr zuständig. Die Behörde soll die Übernahme von US-Firmen verhindern, wenn dadurch die nationale Sicherheit Schaden nehmen könnte.

Broadcom hatte für Qualcomm in der Spitze 121 Milliarden Dollar geboten, plus die Übernahme von Schulden in Höhe von 25 Milliarden Dollar. Qualcomm wiederum will den Chip-Spezialisten NXP kaufen und erhöhte zuletzt sein Angebot dafür. Daraufhin zog Broadcom kurzerhand vier Milliarden Dollar von der Qualcomm-Bewertung ab, da Geld an fremde Aktionäre abfließen solle. Auch damit wäre es die mit Abstand größte Übernahme in der Technologie-Industrie. Das Broadcom-Angebot war von der Qualcomm-Führung bisher als zu niedrig und auch regulatorisch riskant abgelehnt worden. Vor einer Woche hatte Qualcomm allerdings größere Gesprächsbereitschaft signalisiert.

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